Forscher der Wake Forest University im US-Bundesstaat North Carolina haben sich Ameisen zum Vorbild genommen, um Computerschädlinge wie Würmer und Viren zu bekämpfen. Einem Bericht der britischen Tageszeitung Telegraph zufolge nutzen sie die sogenannte „Schwarmintelligenz„. Sie führt dazu, dass bei einer Gefahr in einem Ameisenbau immer mehr Tiere herbeieilen.
Eine solche Strategie haben die Forscher in eine Sicherheitssoftware implementiert. Die „digitalen Ameisen“ durchsuchen ein Computernetzwerk ständig nach Eindringlingen. Sobald eine Ameise eine Bedrohung identifiziert, ruft sie nach Verstärkung. Die Forscher glauben, dass das an Ameisen angelehnte System schneller arbeitet als herkömmliche Sicherheitssoftware.
„Aus der Natur wissen wir, dass sich Ameisen sehr effektiv verteidigen können“, sagt Errin Fulp, Professor für Computerwissenschaften. „Sie können ihre Verteidigung in kürzester Zeit verstärken und sehr schnell zu einem normalen Verhalten zurückkehren, nachdem die Gefahr beseitigt wurde. Wir versuchen, dieses Vorgehen auf ein Computersystem zu übertragen.“
„Unser Ansatz ist es, 3000 Arten von digitalen Ameisen einzusetzen, die alle nach Hinweisen auf Bedrohungen suchen“, erklärt der Forscher Glenn Fink. „Während sie das Netzwerk durchsuchen, hinterlassen sie digitale Spuren, ähnlich der Geruchsspuren, die echte Ameisen verwenden, um ihre Artgenossen zu leiten.“ Bei Gefahr werde die Spur verstärkt, was weitere digitale Ameisen anlocke.
In einem Test hat die Sicherheitslösung erfolgreich einen Wurm aus einem Netzwerk mit 64 Computern entfernt. Laut Fulp ist die Technik vor allem für größere Netzwerke geeignet. Als Beispiel nennt er Regierungsbehörden, Universitäten und Großunternehmen.
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