Intels Chipsatz-Grafik ist zwar stromsparend, hinkt Lösungen von ATI oder Nvidia aber leistungsmäßig weit hinterher. Im Bereich der diskreten Grafikchips spielt das Unternehmen gar keine Rolle – zumindest bisher. Das soll sich mit einem Chip namens Larrabee ändern, über den Intel schon seit geraumer Zeit spricht. ZDNet hat die Architektur bereits ausfühlich unter die Lupe genommen.
Larrabee ist ein Many-Core-Chip mit Dutzenden (24 oder mehr) x86-Cores, die um Hyperthreading, 64-Bit-Fähigkeit und eine neue SIMD-Architektur erweitert wurden. Damit entsteht ein Chip, der sich gut zur Ausführung parallelisierbarer Aufgaben eignet. Dazu zählen das Enkodieren von Videos, Strömungsberechnungen und andere wissenschaftlich-technische Anwendungen.
In dieses lukrative Gebiet wollen aber auch ATI und Nvidia mit ihren GPUs vorstoßen, deren Programmierung trotz deutlicher Verbesserungen in den letzten Jahren nach wie vor relativ komplex und unflexibel ist. Das Larrabee-Konzept bietet in diesem Punkt – zumindest nach dem was man bislang weiß – deutliche Vorteile. Larrabee bietet laut Intel zudem die Möglichkeit, verschiedene 3D-Pipelines zu implementieren, beispielsweise Direct3D, Open GL oder Raytracing.
In der Branche ist aber umstritten, ob es Intel mit der Architektur gelingt, leistungsmäßig zu ATI und Nvidia aufzuschließen. Mehrere Verzögerungen des Projekts wecken Zweifel. Viele Teilnehmer erwarteten auf dem IDF ein klares Signal über die Zukunft von Larrabee. Zwar gab es in der Tat eine erste – wenn auch wenig eindrucksvolle – Demo zu sehen, ansonsten waren den Verantwortlichen aber keinerlei technische Details zu entlocken.
Auf dem IDF erneuerte Intel aber seinen Anspruch, mit der Lösung 2010 in den Bereich diskreter Grafikkarten einzusteigen. Nach aktuellem Stand ist also weder eine leise Einstellung noch Repositionierung des Projekts für den wissenschaftlichen Bereich geplant. Zweifel, ob Intel den 3D-Platzhirrschen Konkurrenz machen kann, bleiben jedoch.
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