Die US-Regierung will einem Bericht der BBC zufolge künftig deutlich weniger Kontrolle auf die ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) ausüben, die im Rahmen eines heute endenden Abkommens offiziell in ihrem Auftrag arbeitete. Zu den Aufgaben der Internetbehörde gehören die Zuweisung von Adressräumen und die Verwaltung von Top-Level-Domains sowie Rootzone-Files.
Andere Nationen hatten den bisherigen Einfluss der US-Regierung auf die ICANN immer wieder kritisiert. Im Sommer setzte sich die EU-Kommission für die Unabhängigkeit der Behörde ein. Aufgrund der Bedeutung des Internets müsse die ICANN nicht nur gegenüber den USA, sondern gegenüber den Regierungen der gesamten Welt verantwortlich sein, argumentierte die EU damals.
Eine geringere Einflussnahme der US-Regierung auf die ICANN dürfte sich auch auf wichtige Entscheidungen der Behörde auswirken, die in Kürze anstehen. Dazu gehört die Einführung von Domain-Namen in nicht westlichen Schriften und die Zulassung frei wählbarer Top-Level-Domains.
Dem BBC-Bericht zufolge wird die ICANN auch in Zukunft nicht komplett unabhängig agieren. „Es ist unwahrscheinlich, dass die US-Regierung die Verbindungen vollständig kappen wird“, heißt es darin. Rod Beckstrom, seit Ende Juni Präsident und CEO der ICANN, habe in der vergangenen Woche in einem Brief an den US-Kongress erklärt, „eine langfristige und formelle Beziehung zur US-Regierung“ aufrechterhalten zu wollen.
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