Eine japanische Forschergruppe hat den Auftrag bekommen, einen Software-Standard für Heimelektronik zu entwickeln, der die Fähigkeiten von Mehrkern-Prozessoren nutzt und gleichzeitig den Stromverbrauch reduziert. Die Software soll auch in Embedded-Systemen wie Handys oder Autonavigation Verwendung finden.
Die in der Zeitung Nikkei Business News vorgestellte Initiative hinter dem Projekt setzt sich aus japanischen Chipherstellern und IT-Firmen zusammen, darunter Canon, Fujitsu, Hitachi, NEC, Panasonic und Renasas, ein Joint Venture von Hitachi und Mitsubishi. Die japanische Regierung wird das Projekt mit drei bis vier Milliarden Yen (23 bis 30 Millionen Euro) unterstützen.
Wie Hironori Kasahara, Informatikprofessor an der Universität Waseda und Hauptverantwortlicher des Projekts, ZDNet Asien mitgeteilt hat, haben die Behörden zunächst eine einjährige Planungsphase genehmigt. Sie diene der Konzeption einer dreijährigen Forschungsarbeit an Multicore-Prozessorarchitekturen, an einem „parallelisierenden Compiler mit Stromsparfunktion“ und Arbeiten am nötigen Application Programming Interface (API).
Kasahara führt aus: „Wir entwickeln einen De-facto-Softwarestandard oder eine API für den Einsatz von Multicore-Prozessoren in Heimelektronik- und Echtzeit-Embedded-Systemen, wie sie in Autos verwendet werden, aber auch in Handys, Digital-TVs, Navigationssystemen und Robotern.“ Eine Konkurrenz für Intel sieht er – im Gegensatz zu einigen Medien – in seinem Projekt nicht. Die Anwendungsbereiche unterscheiden sich seiner Meinung nach deutlich von denen, für die Intel Prozessoren fertigt. Auch lege sich sein Projekt nicht auf bestimmte Hardware-Standards fest.
NEC hat gegenüber ZDNet Asien seine Teilnahme an dem Standardisierungprojekt bestätigt, das „Stromspar-Software von Professor Kasahara“ einsetze. Der japanische Sprecher sagte: „NEC versucht einfach, die Standardisierung von Software voranzutreiben. Die Entwicklung einer neuen CPU ist nicht Teil des Projekts.“ Kasahara indessen will „bis 2012 mit ein oder zwei Firmen einen Test-Chip entwickeln“, den er auch als „Super-CPU“ bezeichnet, falls die Regierung die dreijährige Forschungsphase genehmigt.
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