„Wir haben schon viel erreicht“, stellt Karl Liebstückel, Vorstandsvorsitzender der deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe DSAG, fest. Er meint damit die Zugeständnisse, die seine Organisation SAP in Bezug auf den Enterprise Support abgerungen hat.
Unter anderem wurde die geplante Zeitspanne für die stufenweise Preiserhöhung dieses Modells verlängert. Statt in vier Jahren soll die höhere Quote jetzt erst in sieben Jahren erreicht werden. Doch das Grundproblem bleibt: Nach Ansicht der DSAG bietet SAP den Anwendern keine echte Wahlmöglichkeit zwischen einem abgespeckten Standard Support und dem Enterprise Support. Denn auch der Standard Support wird teurer – und zwar gemäß Lohnkostenindex zurück berechnet bis zum Vertragsbeginn.
Volker Merk, Geschäftsführer von SAP Deutschland, beteuert zwar, dass dabei kein höherer Betrag herauskommt, als für den Enterprise Support fällig wäre. Denn die konkreten Konditionen würden mit jedem Unternehmen individuell festgelegt. Doch der stellvertretende DSAG-Vorstandsvorsitzende Andreas Oczko befürchtet trotzdem Nachteile für die Anwenderfirmen: „Wir sind nicht gegen den Enterprise Support, doch es muss für die Nutzer eine Alternative dazu geben.“ Die DSAG sei daher weiterhin in harten Verhandlungen mit SAP, um die Rückrechnung auf maximal ein Jahr zu beschränken. Grundlage soll der Lohnkostenindex 2010 sein.
Auf Anbieterseite sieht es jedoch nicht nach einem Einlenken aus. In seiner Keynote beim Anwendertreffen in Bremen ging SAP-Chef Léo Apotheker auf das umstrittene Thema kaum ein. Er bekräftigte lediglich, Enterprise Support sei das Wartungskonzept der Zukunft. Marktbeobachter sehen das anders: So hat etwa RAAD Research gerade erst Umfrageergebnisse veröffentlicht, wonach das Interesse am neuen Support-Modell gering ist.
Er reagierte stattdessen gereizt auf die Öffentlichkeitsarbeit der Anwendergruppe. Es sei besser, weniger über die Presse zu gehen, und stattdessen die Diskussionen zwischen DSAG und SAP hinter verschlossenen Türen zu führen. Die Anwendergruppe hatte in der vergangenen Zeit verstärkt den Weg in die Öffentlichkeit gesucht, da dies in ihren Augen für sie das wirksamste Werkzeug ist, um ihr Anliegen durchzusetzen.
Ein wenig SAP-Selbstkritik kommt immerhin von Deutschland-Geschäftsführer Merk: „Die Änderung des Support-Modells wurde von unserer Seite nicht optimal kommuniziert.“ Mittlerweile habe sich allerdings die Emotionalität bei diesem Thema gelegt und die Diskussionen zwischen DSAG und SAP hätten ein „konstruktives Niveau“ erreicht.
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