Oracle soll eine Strafe von 10.000 Dollar bezahlen, weil es ohne Autorisierung im Wall Street Journal und im Economist damit geworben hat, dass Oracle-Software auf Servern von Sun Microsystems schneller läuft als auf Servern von IBM oder HP. Das Transaction Processing Performance Council (TPC), auf das sich Oracle beruft, weiß von den Benchmarks offiziell allerdings nichts.
Das TPC definiert und entwickelt Tests, durch die sich die Leistungsfähigkeit von Transaktionen und Datenbanken messen lässt. Es hat auch Regeln festgelegt, wie solche Ergebnisse veröffentlicht werden dürfen. Oracle ist selbst Mitglied in der Organisation. Es wollte am 14. Oktober die Benchmark-Ergebnisse offiziell vorstellen.
Laut Oracle-Werbung wurden die zitierten Tests vom TPC durchgeführt. Ein TPC-Sprecher erklärte jedoch: „Oracle hat keine Beweise vorgelegt, die diese Behauptungen stützen.“ IBM habe zudem wegen der Werbung eine Beschwerde eingelegt.
Oracle hat auf Bitte des TPC die Werbung aus dem Netz genommen. Auch die Seite www.oracle.com/sunoraclefaster, die Oracle darin beworben hatte, ist nicht mehr verfügbar.
Die Strafe von 10.000 Dollar hat für Oracle höchstens symbolischen Wert. Dennoch zeigt der aggressive Werbeauftritt, dass die geplante Sun-Übernahme einige Probleme mit sich bringt. Anwender fürchten nun vor allem die Unsicherheit, die mit dieser Übernahme zusammenhängt. So ist auch Oracles Aussage zu erklären, dass es mehr in die Sparc-Prozessor-Technologie investieren werde als Sun derzeit.
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