Windows Mobile 6.5: Lohnt sich der Zwischenschritt?

Windows Mobile 6.5 ist der achte Ableger von Microsofts mobilem Windows-Betriebssystem. Waren die ersten Versionen, PocketPC 2000 und PocketPC 2003, noch in erster Linie auf PDAs zugeschnitten, hat Microsoft ab Windows Mobile 5 verstärkt auf das Thema mobile E-Mail und Kommunikation gesetzt. So hatte diese Version erstmals ein Push-System, das ankommende E-Mails vom Exchange-Server direkt auf das Smartphone weiterleitet. Windows Mobile 6 brachte 2007 eine verbesserte Office-Integration sowie Unterstützung für HTML in E-Mails und aktuelle Web-Techniken wie AJAX. Darauf folgte 2008 Windows Mobile 6.1, das kleinere Verbesserungen mitbrachte und vor allem bei der Leistung zulegte.

Doch all die Neuerungen konnten nicht verhindern, dass das mobile OS hinter der Konkurrenz zurückblieb. Besaß der Konzern vor einigen Jahren noch mit den größten Marktanteil bei Smartphones, ist dieser im Jahr 2008 weltweit auf 14,3 Prozent gefallen. 2009 ging es auf neun Prozent zurück. Das liegt vor allem an der stärker werdenden Konkurrenz, zu der Apples iPhone, RIMs BlackBerrys und der Palm Pre zählen.

Das soll sich mit Windows Mobile 6.5 ändern, der neuesten Auflage von Microsofts mobilem Betriebssystem. ZDNet hat sich WM 6.5 angesehen und überprüft, wie gut dem Unternehmen aus Redmond die Aktualisierung gelungen ist.

Aufgepeppte Nutzeroberfläche

Nach dem Start von Windows Mobile 6.5 fällt die komplett überarbeitete Nutzeroberfläche auf. Hier scheint sich Microsoft das Motto „Weg vom Stylus“ gesetzt zu haben. Seit dem ersten Pocket PC ist ein Stift zur Bedienung der teilweise recht kleinen Menüs fester Bestandteil aller windowsbasierten Smartphones. Windows Mobile 6.5 nimmt einen radikalen Schnitt vor. Statt möglichst viele Informationen auf den Bildschirm zu packen, erhalten die Menüeinträge Platz. Dadurch trifft man die einzelnen Punkte relativ präzise.

Beim Wechsel vom Standby-Bildschirm in das Startmenü setzt sich dieser Eindruck fort. Die Programme und Ordner sind in einer Wabenansicht angeordnet. Die vormals kleinen Icons wurden durch großzügige Symbole ersetzt. Dadurch lassen sich die Optionen einfach auswählen. Allerdings wird das Startmenü auch deutlich größer. So durchsucht man oftmals über mehrere Bildschirmseiten, bis der gewünschte Punkt gefunden ist.


Die einzelnen Menüpunkte lassen sich aber per Drag and drop verschieben, so dass der Nutzer Präferenzen setzen kann. Bemerkenswert: Die Touch-Unterstützung ist gut umgesetzt, selbst tief ins System eingreifende Programme wie der Datei-Explorer lassen sich damit präzise steuern. Wer bei dem Gedanken an eine reine fingerbasierte Steuerung schaudert, dem sei gesagt: Auch mit einem Stylus lässt sich noch immer gut arbeiten. Letzterer ist vor allem bei der neuen virtuellen Tastatur hilfreich. Diese bietet zwar eine Worterkennung, da die Tasten aber sehr klein sind, trifft man nicht immer den gewünschten Buchstaben. Vor allem bei der Eingabe von Passwörtern wird das schnell zum Ärgernis.

Alles in allem macht das neue Interface einen ausgereiften Eindruck: Es lässt sich durchaus mit Android-Geräten oder dem iPhone vergleichen. Manche Hersteller legen zudem noch ein eigenes Design darüber. Beispielsweise setzt HTC konsequent auf die Eigenentwicklung TouchFLOW, und Samsung verpasst seiner Omnia-Reihe zusätzliche Funktionen.

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ZDNet.de Redaktion

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