Aero auf dem Mac: VMwares Release Candidates im Test

Die neuen VMware-Desktopvirtualisierungsprodukte Workstation 7 und Fusion 3 bringen eine ganze Reihe Neurungen mit. Davon sticht die Unterstützung der Aero-Oberfläche am meisten ins Auge. Wer eine virtuelle Maschine mit Vista oder Windows 7 betreibt, muss sich nicht mehr einem „Benutzerinterface zweiter Klasse“ begnügen.

Neben der besseren Optik gibt es aber auch handfeste Performancevorteile. Verschiebt man im Unity-View das Fenster einer Gastmaschine mit Aero-Oberfläche, dann reagiert das Fenster im Gegensatz zu den Vorgängerversionen sehr schnell. Nach wie vor verbesserungsbedürftig ist jedoch das Ändern der Größe eines Fensters der Gastmaschine.

Unbefriedigend ist allerdings die 3D-Unterstützung. OpenGL wird nur unter Windows XP unterstützt. Bei DirectX muss man sich mit der Version 9.0c begnügen. Die Performance liegt dabei weit unter einer nativen Windows-Installation. Die Reaktionszeiten von DirectX-Anwendungen sind generell schlecht. Gamer dürften an einem DirectX-9-Spiel keine rechte Freude haben.

Die Ressourcenlimits sind vor allem in Workstation 7 gelockert. Es lassen sich bis zu 16 Prozessorkerne und 32 GByte Hauptspeicher für jede virtuelle Maschine bereitstellen. Fusion 3 ist deutlich restriktiver. Es erlaubt maximal vier Cores und 8 GByte RAM pro Gastmaschine.

Die neuen Produkte stellen durchaus wesentliche Verbesserungen gegenüber ihren Vorgängerversionen da. Allerdings lässt VMware für die Zukunft noch eine große Wunschliste offen. Um die Reaktionszeiten im Unity-View und die 3D-Unterstützung weiter zu verbessern, sind vor allem die Hardwarehersteller gefordert. ATI und NVIDIA müssen die Entwicklung von Grafikkarten mit mehrfachen I/O-Schnittstellen vorantreiben, so dass jede Gastmaschine ganz ohne Softwarevirtualisierung direkt auf die Grafikkarte zugreifen kann.

Ferner machen die neuen Produkte deutlich, dass VMware erneut die Technologieführerschaft in Sachen Virtualisierung übernimmt. Allerdings darf man auf die kommenden Versionen von Konkurrent Parallels gespannt sein. Im November will dieser Hersteller seine Produktlinie ebenfalls aktualisieren. Man kann davon ausgehen, dass auch Parallels Workstation 5.0 eine Unterstützung der Aero-Oberfläche bieten wird.

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