Windows Mobile 6.5 ist fertig

Microsoft hat Version 6.5 seines Smartphone-Betriebssystems Windows Mobile zum angekündigten Termin veröffentlicht. Mit einer aufgeräumten Oberfläche und größeren Icons als der Vorgänger eignet sich das Microsoft-Betriebssystem nun besser für Geräte, die durch Fingerberührungen auf dem Display gesteuert werden. Zu den wesentlichen Neuerungen zählen außerdem Einbindung in den Windows Marketplace und der Synchronisierungsdienst MyPhone.


Um die Icons herum hat Microsoft in Windows Mobile 6.5 mehr Platz gelassen (Bild: News.com).

Für MyPhone ist eine Windows-Live-ID erforderlich. Solchermaßen registrierte Nutzer können ihre Handydaten mit einem Microsoft-Server synchronisieren und wiederherstellen. 200 MByte stehen kostenlos zur Verfügung. Das erleichtert auch den Handywechsel.

Im Fall eines Diebstahls sollen MyPhone-Nutzer ihre Daten aus der Ferne löschen können. Dies wird ebenso gegen eine kleine Gebühr funktionieren wie die Möglichkeit, ein verlegtes Handy orten und (auch bei abgeschalteten Ruftönen) zum Klingeln bringen zu lassen. Für letzteres nimmt Microsoft in den USA 5 Dollar. Ein Abonnement ist – anders als bei Apples MobileMe – nicht nötig. MyPhone wird demnächst auch für ältere Geräte ab Windows Mobile 6 als Download zur Verfügung stehen.

Die für den Windows Marketplace benötigte Anwendung enthält Windows Mobile 6.5 standardmäßig. Neben kostenlosen Programmen gibt es dort auch kostenpflichtige für 0,99 bis 499 Euro. Gezahlt wird mit Kreditkarte. Anders als in Angeboten anderer Hersteller bietet Microsoft ein Untermenü, in dem jeder Mobilfunkprovider gezielt eigene Produkte und Dienstleistungen anbieten kann. Auch der separate Bereich für Geschäftsanwendungen (Business Center) mit Kategorien wie CRM oder ERP ist nicht selbstverständlich.

Nachbesserungsbedarf hat Microsoft im Vergleich zum Vorgänger auch beim Browser gesehen. Die jüngste Inkarnation des Mobile Internet Explorer unterstützt Jscript v5.7 sowie Adobe Flash Lite 3.1, kann also etwa Youtube-Videos abspielen.

Die überarbeitete Oberfläche erleichtert die Steuerung mit dem Finger durch größere Einträge, von denen weniger auf eine Seite passen. Der Anwender kann sie nach seinen Präferenzen sortieren, um langes Scrollen zu verhindern. Multitouch, also die gleichzeitige Erkennung mehrerer Berührung, gibt es nicht – zoomen beispielsweise erfolgt durch zweimaliges Antippen des Schirms in Folge.

Zum Start von Windows Mobile 6.5 hatte Microsoft 30 Smartphone-Modelle mit dem Betriebssystem angekündigt. Einige sind bereits bekannt, darunter das Toshiba TG01 Windows Phone, das HTC Touch2 oder das Sony Ericsson Xperia X2. Weitere Ankündigungen werden nach Ablauf einer Sperrfrist in den nächsten Stunden und Tagen folgen.

ZDNet.de Redaktion

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