Das Nobelpreiskomitee hat die beiden ehemaligen Bell-Labs-Forscher Willard Boyle und George Smith mit dem Nobelpreis für Physik 2009 ausgezeichnet. Die beiden Amerikaner erhalten jeweils ein Viertel des Preises für die Idee eines digitalen Bildsensors (CCD-Sensor), den sie vor vierzig Jahren das erste Mal skizzierten. Die verbliebene Hälfte ging für grundlegende Erkenntnisse zur Übertragung von Licht in Glasfasern an den aus China stammenden Briten Charles K. Kao.
Willard Boyle und George Smith sind inzwischen 85 beziehungsweise 79 Jahre alt. Sie arbeiteten 1969 für die Bell Labs an einem Bildtelefon. Der von ihnen dazu konzipierte CCD-Sensor war im Zuge dieser Entwicklung eher als eine Art elektronisches Gedächtnis und nicht als Baustein für Kameras gedacht. Da er jedoch Licht in elektronische Signale umwandelt, erlaubt es ein CCD-Sensor auch, Licht – und damit Bilder – digital statt auf einem Film einzufangen. Das wurde den beiden Erfindern schnell bewusst: Sie beschrieben ein Jahr nach der Entwicklung des CCD-Sensors dessen Verwendungsmöglichkeiten in einer Videokamera.
Der dritte Preisträger Charles K. Kao machte 1966 eine Entdeckung, die zu einem Durchbruch bei der Datenübertragung über Glasfaserkabel führte. Kao berechnete, wie sich Licht in Glasfasern von guter Qualität auch über große Entfernungen übertragen lassen müsste. Mit dem in den sechziger Jahren zur Verfügung stehenden Material konnten gerade einmal 20 Meter erreicht werden. Seine Berechnungen inspirierten andere Forscher, an Verbesserungen zu arbeiten. Nur vier Jahre später wurden die ersten, für Langstreckenübertragungen ausreichend reinen Glasfasern produziert.
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