Die Europäische Kommission hat am Freitag bestätigt, dass sie den US-Behörden Informationen für eine Kartelluntersuchung von IBMs Position im Mainframe-Markt zur Verfügung gestellt hat. Nach Angaben des Kommissionssprechers Jonathan Todd hat die EU offiziell aber keine eigenen Ermittlungen eingeleitet.
„Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass es sich um eine gemeinsame Untersuchung handelt“, sagte Todd. „Wir schauen uns die Situation schon seit einiger Zeit an und sind in Kontakt mit dem US-Justizministerium.“
Mitte vergangener Woche hatte das Department of Justice eine einleitende Untersuchung gegen IBM angekündigt. Dabei soll festgestellt werden, ob IBM seine Monopolstellung im Markt für Mainframe-Computer missbraucht hat. Die Computer and Communications Industry Association (CCIA) hatte Beschwerde gegen das IT-Unternehmen eingereicht.
In Europa hatte T3 Technologies IBM im Januar vorgeworfen, mit der Kopplung seines Betriebssystems z/OS an seine Mainframe-Rechner den Verkauf von Konkurrenzprodukten zu behindern. Zudem soll IBM, zum Nachteil von Käufern von Großrechnern, Patentlizenzen und anderes geistiges Eigentum zurückgehalten haben.
Todd zufolge hat die EU nicht nur ihre Erkenntnisse aus dem Fall T3 weitergeleitet, sondern auch Informationen, die aus einer 2008 eingereichten Beschwerde des Mainframe-Anbieters Platform Solutions stammten. Die Kommission habe zwar nach der Akquisition von Platform Solutions durch IBM das Untersuchungsverfahren eingestellt, den Mainframe-Markt aber weiterhin beobachtet.
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