ATI Radeon HD 5770 und 5750: DirectX-11-Grafikchips im Test

„AMD – Nvidia 4:0“, so könnte das Kurzfazit ausfallen. Während AMD mit den im letzten Monat vorgestellten High-End-Lösungen und den jetzt präsentierten Midrange-Produkten insgesamt auf vier DirectX-11-GPUs kommt, wartet Nvidia immer noch auf eine halbwegs brauchbare Ausbeute seines GT300. Der mit dem Codenamen Fermi kürzlich angekündigte Chip soll laut Nvidia über 3 Milliarden Transistoren verfügen. Rein theoretisch müsste Fermi den AMD-Lösungen mit 2,2 Milliarden elektronischen Schaltungen Paroli bieten können. Rein praktisch betrachtet, gibt es den Chip jedoch nicht. AMD dürfte sich somit die nächsten paar Monate die Hände reiben, da weit und breit kein Konkurrent mit adäquaten Produkten zu sehen ist.

Anders als bei früheren Wechseln der Grafikschnittstelle sieht es mit dem Update auf DirectX 11 aus Spielesicht zufriedenstellend aus. Für BattleForge ist bereits ein DX11-Patch erhältlich. Mit S.T.A.L.K.E.R: Call of Pripyat und der Offroad-Simulation DiRT 2 sollen weitere DX11-Spiele noch in diesem Jahr auf den Markt kommen.

Zudem bieten DX11-Grafikchips eine deutlich bessere Unterstützung für Anwendungen, die die Rechenkraft der GPU für aufwändige Berechnungen nutzen wollen. Derzeit nutzen Anwendungen wie Cyberlinks MediaShow Espresso die von den Grafikchipherstellern bereitgestellten proprietären Grafikschnittstellen CUDA (Nvidia) und STREAM (AMD). In Zukunft dürften die Hersteller entsprechender Software die standardisierte DirectCompute-Schnittstelle (Windows 7) oder OpenCL (Apple) nutzen. Beides wird von den ATI-Grafikchips vollständig unterstützt.

Der Blick auf die jetzt vorgestellten Midrange-Lösungen zeigt aber auch, dass der im gleichen Preisbereich wie der Radeon HD 5770 angesiedelte Geforce GTX 260 oft schneller als der DX11-Chip von AMD arbeitet. Wer also auf DX11- und vollständige DirectCompute-Unterstützung weniger Wert legt, ist mit dem Nvidia-Chip nicht schlecht bedient. Zumal die CUDA-Unterstützung in Applikationen oft bessere Ergebnisse erzielt als die Optimierung für ATI-Chips. Cyberlinks MediaShow Espresso hat beispielsweise ein Video auf dem Geforce nach 19 Sekunden umgewandelt, während es mit den ATI-GPUs 9 Sekunden länger dauert.

Page: 1 2 3 4

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gaming-bezogene Phishing-Attacken um 30 Prozent gestiegen

Über drei Millionen Angriffsversuche unter Deckmantel von Minecraft / YouTube-Star Mr. Beast als prominenter Köder

1 Woche ago

KI erleichtert Truckern die Parkplatzsuche

Die Prognose für die Anfahrt bezieht das Verkehrsaufkommen, die Stellplatzverfügbarkeit sowie die Lenk- und Ruhezeiten…

1 Woche ago

EU AI-Act Risk Assessment Feature

Unternehmen können mit Casebase Portfolio an Daten- und KI-Anwendungsfällen organisieren.

1 Woche ago

Smarthome-Geräte sind Einfallstor für Hacker

Smart-TV oder Saugroboter: Nutzer schützen ihre smarten Heimgeräte zu wenig, zeigt eine repräsentative BSI-Umfrage.

2 Wochen ago

Core Ultra 200V: Intel stellt neue Notebook-Prozessoren vor

Im Benchmark erreicht der neue Core Ultra 200V eine Laufzeit von 14 Stunden. Intel tritt…

2 Wochen ago

Irrglaube Inkognito-Modus

Jeder dritte hält sich damit für unsichtbar. Wie widersprüchlich unser Datenschutzverhalten oft ist, zeigt eine…

2 Wochen ago