Die Branche ist sich einig: Das iPhone hat die Handywelt nachhaltig beeinflusst. Apples größtes Verdienst war, eine Benutzeroberfläche zu schaffen, die leicht, eingängig und schnell zu bedienen ist. Jedes Handy wird seitdem mit dem iPhone verglichen. Die Hersteller überbieten sich mit immer besseren Touchscreens und neuen Konzepten, die die Menüführung vereinfachen sollen. LG beispielsweise hat die S-Class aufs Handy gepackt. Die Benutzeroberfläche in Würfelform ist übersichtlich und bietet eine größtmögliche Anzahl an Schnellzugriffen auf wenig Raum.
HTC entwickelt bei seinen Windows-Mobile-Smartphones konsequent Touch Flo 3D weiter. Die nüchterne Menüführung von Windows Mobile verschwindet dabei hinter der ansprechenden und intuitiven grafischen Oberfläche von HTC. Jüngst haben die Taiwaner noch nachgelegt: Mit „Sense“ wird das Adressbuch zur zentralen Anlaufstelle für jegliche Kommunikation. Jede Mail, Kurznachricht oder Chat-Session ordnet die Software dem entsprechenden Eintrag im Adressbuch zu. Zudem hat der Anwender die Möglichkeit, direkt aus seinen Kontakten heraus zu antworten – egal über welchen Kommunikationskanal. Diesen Komfort bietet das iPhone nicht. Das Apple-Handy erlaubt lediglich, eine SMS oder eine E-Mail aus den Kontakten heraus zu schreiben. Ferner zeigt das iPhone den vorangegangenen Nachrichtenaustausch nicht im Adressbuch an. Das gibt klare Pluspunkte für HTC.
Eine ebenfalls ernst zu nehmende Konkurrenz kommt von den Android-Handys. Die von Google und den wichtigsten Handyherstellern und Netzbetreibern ins Leben gerufene Entwickler-Allianz hat ein flexibles Betriebssystem für Touchscreen-Smartphones bereitgestellt, das viel Raum für individuelle Einstellmöglichkeiten lässt. Zugleich bietet es wie das iPhone einen attraktiven Software-Shop, mit dem sich der Nutzer weitere Anwendungen herunterladen kann.
Die Handyhersteller haben in Sachen Nutzerführung mittlerweile stark aufgeholt. Bei der Hardware-Ausstattung liegen Nokia, Samsung, Sony Ericsson und Co. klar vorne: Sie integrieren zum Beispiel höher auflösende Kameras mit vielen Einstelloptionen und die Akku-Kapazität reicht länger als einen Tag. Zudem lässt sich der Akku wechseln und bei den meisten Geräten der Speicher per Micro-SD-Karte aufstocken. Dabei sind die Mobiltelefone anderer Hersteller oft wesentlich günstiger und ohne Knebelvertrag zu haben.
Ein weiteres Manko beim iPhone heißt Multitasking. Geräte wie das Nokia N900, das unter Maemo läuft oder der Palm Pre, der sich des neuen Palm Web OS bedient, unterstützen die gleichzeitige Ausführung mehrerer Programme (Multitasking). Auf dem iPhone dagegen dürfen Anwendungen nicht im Hintergrund weiterlaufen. Und das wirkt sich negativ aus. Beispielsweise wenn der Nutzer mit Navigon oder Tomtom navigiert und plötzlich einen Telefonanruf erhält. Nimmt der Anwender an, muss er nach dem Ende des Gesprächs die Navigationslösung erneut starten. Auch Instant Messaging ist nur eingeschränkt möglich. Neue Nachrichten, die im Hintergrund eintreffen, poppen nämlich nicht sichtbar auf.
ZDNet hat geprüft, welche Alternativen es derzeit zum iPhone gibt. Dabei ist Nokia genauso im Rennen wie Samsung, HTC, Palm und LG. Nur bei Sony Ericsson hapert es mit einem aktuellen Touchscreen-Modell. Das Xperia X1 ist bereits fast ein Jahr alt, das X2 soll erst in Kürze auf den Markt kommen. Auf der nächsten Seite werden sechs würdige iPhone-Konkurrenten mit ihren Vor- und Nachteilen vorgestellt.
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