Der Freistaat Bayern ermöglicht als Pilotprojekt ab sofort Schülern an 30 Grundschulen den Erwerb eines „Medienführerscheins„. Der Schein deckt die Kommunikationsformen Handy, Internet, Spielkonsolen, Fernsehen und Print ab, wie die Staatsregierung mitteilt.


Der „Medienführerschein“ ist als Mappe mit Urkunden gestaltet (Bild: Bayerische Staatsregierung).

Obwohl sich das Angebot grundsätzlich auch an Jugendliche und Erwachsene richten soll, können zunächst nur Schüler der dritten und vierten Klasse den Schein erwerben – ab dem Schuljahr 2010/2011 flächendeckend in ganz Bayern. Die Einführung ist freiwillig: Lehrer sollen gemeinsam mit ihrer Klasse entscheiden, welche Inhalte sie in den Unterricht integrieren.

Kommendes Jahr will sich die zuständige Arbeitsgruppe um Medienminister Siegfried Schneider mit einem „Medienführerschein Bayern“ für Erwachsene befassen und prüfen, ob er auch in Tageseinrichtungen für Kinder im Vorschulalter eingeführt werden kann. Schneider sagt: „Eltern, Lehrer und Erzieher sind oft mit dem Einsatz neuer Medien nicht vertraut. Mit dem Medienführerschein Bayern schaffen wir ein schlüssiges Instrument für kompetente Mediennutzung und einen reflektierten eigenverantwortlichen Umgang mit den Medien.“

Der Medienführerschein Bayern ist Schneider zufolge als Sammelmappe mit Urkunden gestaltet, die den Schülerinnen und Schülern ihre Teilnahme an dem Unterrichtsangebot bestätigen. Konkret gibt es im aktuell anlaufenden Pilotprojekt sechs Themenbereiche:

  • Zuhörfähigkeit entdecken und schulen
  • Identifikationsfiguren im Fernsehen erkennen und hinterfragen
  • Werbung im Fernsehen analysieren und bewerten
  • Chatten im Internet
  • Chancen und Risiken von Computerspielen
  • Paket Printbereich

Die Unterrichtseinheit für den Printbereich hat der Verband Bayerischer Zeitungsverleger in Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium erarbeitet, die anderen Bausteine die Stiftung Medienpädagogik Bayern bei der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien gemeinsam mit dem Institut für Schulqualität und Bildungsforschung.

ZDNet.de Redaktion

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