Die Marktforscher von Gartner haben auf dem Gartner Symposium in Orlando, Florida, einen Ausblick auf die zehn IT-Topthemen des kommenden Jahres gegeben. Auf Platz eins liegt ihrer Ansicht nach Cloud Computing, weit vor dem diesjährigen Spitzenreiter Virtualisierung.
Cloud Computing sollte von IT-Verantwortlichen ernst genommen werden, sagte Gartner-Analyst Dave Cearley. Die Unternehmen sollten schon jetzt prüfen, von welcher Art Cloud-Dienst sie am meisten profitieren könnten. Zur Auswahl stünden Dienste wie Amazon Web Services, Google App Engine oder Salesforce.com. Weitere zu klärende Fragen seien, wie man Anwendungen schreiben könne, die in Cloud-Umgebungen funktionierten und ob man eine eigene Cloud mit Webtechniken hinter der Firmen-Firewall aufbauen möchte.
Gartner-Analyst Carl Claunch erläuterte den Trend zur Virtualisierung, um die Verfügbarkeit eines Systems bei Hardware-Ausfällen zu gewährleisten. Wenn Firmen zwei virtuelle Maschinen synchronisiert nebeneinander betrieben, könnten sie bei Versagen des Primärsystems aktive Dienste einfach auf das Zweitsystem überspielen. „In einem oder zwei Jahren werden solche Dienste von den Herstellern angeboten werden“, meinte Claunch.
Auf PCs werde Virtualisierung ebenfalls neue Möglichkeiten eröffnen. Cearley zufolge könnten Mitarbeiter Arbeitsumgebungen in Form eines virtuellen Abbilds aus dem Unternehmen mit nach Hause nehmen, um dort damit weiterzuarbeiten. „Wir leben in einer Zeit, in der Betriebssysteme und Hardware nicht mehr so wichtig sind“, so Cearley.
Einen weiterer Trend sehen die Gartner-Analysten in modularen Rechenzentren. Dabei würde die Hardware in separate Zellen („Pods“) aufgeteilt, von der jede einzelne über eigene Kühlung, Rechenkapazität und Stromversorgung verfüge. Dadurch seien Kosten besser kontrollierbar und die Anpassung an neue Techniken einfacher realisierbar. Außerdem spare man Energie, weil sich Hardware mit hoher Hitzeentwicklung von kühleren Geräten trennen ließe.
Darüber hinaus sollten Unternehmen 2010 auch Anwendungen für soziale Netzwerke im weitesten Sinne auf dem Radar haben. Solche Programme könnten zum Beispiel als firmeninterne Kommunikationsplattform oder für den Kundenkontakt genutzt werden. „Die Analyse von sozialen Netzwerken wird von einer leicht esoterischen Disziplin zum Mainstream werden, wenn es um Strategien für ‚Social Computing‘ geht“, sagte Cearley.
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