Brother hat den Prototypen seiner virtuellen Netzhautanzeige (Virtual Retinal Display) jetzt so weit verbessert, dass eine erste tragbare Version gezeigt werden konnte. Mit der Vermarktung will Brother noch innerhalb der nächsten fünf Monate beginnen.
Ein virtuelle Netzhautanzeige projiziert ein Bild auf die Netzhaut des Benutzers. Dazu wird Licht in einer für die Netzhaut ungefährlichen Stärke auf diese gerichtet und der Lichtstrahl anschließend mit hoher Geschwindigkeit bewegt, um Nachbilder zu erzeugen. Auf die Netzhaut projiziert Bilder scheinen im Raum vor dem Auge zu schweben. Der Nutzer kann seine Umgebung dennoch wahrnehmen, erblickt aber ein weiteres Bild. Am ehesten lässt sich die Wirkung mit der Sicht des „Terminators“ in den gleichnamigen Filmen vergleichen.
Brother hatte bereits im April 2008 eine erste Version seines Virtual Retinal Display vorgestellt. Damals war aber die Spannungsquelle noch sehr klobig und für den praktischen Einsatz nicht geeignet. Im Design ähnelt der aktuelle Entwurf einer Brille mit einem Glas. Der virtuelle Bildschirm hat eine scheinbare Größe von 16 Quadratzoll und scheint einen Meter vor dem Auge zu stehen. Das erlaubt Anwendern beispielsweise, Handbücher oder Bedienungsanleitungen auch unter beengten Verhältnissen zu lesen oder mit beiden Händen zu arbeiten und trotzdem ein Dokument oder einen Plan zu studieren.
Grundlage der Entwicklung sind Lasertechnologien aus Brothers Laserdruckergeschäft und Know-how in Piezoelektrik, das der Konzern durch sein Tintendruckergeschäft gesammelt hat. Die Miniaturisierung gelang in erster Linie durch die Entwicklung einer grünen Laserdiode. Dadurch reduzierte sich das Volumen auf ein Zwanzigstel und das Gewicht auf ein Dreizehntel des Prototyps vom vergangenen Jahr. Auch die Umstellung von einer Wechselstromquelle auf Batteriebetrieb trug zur Vermarktungsreife bei.
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