Microsoft hat ein Suchabkommen mit Twitter und Facebook vereinbart. Das haben Qi Lu, Leiter der Suchsparte von Microsoft, und Senior Vice President Yusuf Mehdi auf dem Web 2.0 Summit angekündigt.
Die Zusammenarbeit mit Twitter erweitert die Suchresultate von Bing um nicht als privat gekennzeichnete Tweets, die in Echtzeit zur Verfügung gestellt werden. Eine Betaversion kann ab sofort unter bing.com/twitter getestet werden. Facebook gewährt Bing Zugriff auf alle Informationen, die Mitglieder des Social Network mit der Öffentlichkeit teilen. Das Abkommen mit Facebook wird aber erst zu einem späteren Zeitpunkt starten.
Nutzer der Bing-Twitter-Suche erhalten eine chronologische Liste mit Tweets, die ihrer Suchanfrage entsprechen, ähnlich Twitters eigener Suchmaschine. Darüber hinaus gibt es eine Option, Resultate in einem Modus anzuzeigen, den Mehdi „beste Ergebnisse“ nennt. Dafür habe das Bing-Team verschiedene Suchtechnologien verwendet, die die Relevanz von Resultaten steigere. Duplikate, Spam und nicht jugendfreie Inhalte würden ausgefiltert.
Die Partnerschaften mit den beiden Unternehmen sind Mehdi zufolge Teil von Bings Strategie, den wichtigen Wachstumsmarkt der „Echtzeit-Informationen“ abzudecken. Finanzielle Details über die Suchabkommen wurden nicht bekannt. Nach Angaben von Qi Lu ist das Abkommen mit Twitter nicht exklusiv. Zu Art des Deals mit Facebook machte er keine Angaben.
Nur wenige Stunden nach der Ankündigung hat auch Google ein Suchabkommen mit Twitter bekannt gegeben. Der Suchanbieter wird Twitter-Nachrichten künftig in Echtzeit in seinen Suchindex aufnehmen. „Wir erwarten, dass unsere Suchergebnisse und auch unsere Nutzer von der Einbeziehung dieser auf die Minute aktuellen Daten profitieren werden“, schreibt Google-Vizepräsidentin Marissa Meyer in einem Blogeintrag. Google wird sein Suchangebot aber erst in den nächsten Monaten um Tweets erweitern.
Anfang Oktober waren erste Berichte über Gespräche zwischen Twitter und Google und Microsoft aufgetaucht. All Things Digital vermutet, Twitter werde entweder eine Einmahlzahlung in Höhe von mehreren Millionen Dollar oder eine Umsatzbeteiligung für den Zugriff auf öffentliche Tweets erhalten.
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