Apple gibt ZFS für Mac OS X auf

Apple hat sein Open-Source-Projekt ZFS für die Portierung von Suns gleichnamigen 128-Bit-Dateisystem auf Mac OS X eingestellt. Auf der Projektwebsite heißt es lediglich: „Das ZFS-Projekt wurde eingestellt. Die Mailingliste und das Repository werden in Kürze ebenfalls entfernt.“

Warum Apple das Projekt eingestellt hat, ist unklar. Der Hersteller hat sich dazu bislang nicht geäußert. Sun-Mitarbeiter Jeff Bonwick zufolge sind Lizenzstreitigkeiten der Grund für das Aus. Offenbar war Apple nicht bereit, Suns übliche CDDL-Lizenz zu nutzen, sondern bestand auf eine „privaten Lizenz“ mit technischem Support und Haftungsfreistellung, sollte Sun den seit September 2007 laufenden Patentrechtsprozess um ZFS gegen Netapp verlieren.

Suns Zettabyte File System kommt vorzugsweise in Umgebungen mit sehr großem Speicherbedarf zum Einsatz. Im Gegensatz zu herkömmlichen Dateisystemen werden sämtliche verfügbaren Festplatten innerhalb eines Systems zu einer logischen Einheit zusammengefasst (Pool), die sich anschließend beliebig oft partitionieren lässt. Hierbei kann auf jeder Partition ein eigenes Dateisystem angelegt werden, und die Größe dieser logischen Einheiten wird dem tatsächlichen Speicherbedarf dynamisch angepasst. ZFS unterstützt RAID, Snapshots sowie Cloning und ist ein Kernfeature von Suns Betriebssystem Solaris.

Unter Mac OS X 10.5 war ZFS bereits implementiert, allerdings nur in der Server-Variante und auch nur für den Lesezugriff. Für Mac OS X Snow Leopard hatte Apple ursprünglich vollständige Unterstützung von ZFS angekündigt, das Feature im Lauf der Entwicklung aber wieder gestrichen.

ZDNet.de Redaktion

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