Für die Bedienung mit dem Finger empfiehlt es sich, die Windows-Oberfläche um 25 Prozent größer zu skalieren. Nur so sind viele Schaltflächen überhaupt groß genug. Der Nachteil: Nicht alle Anwendungen kommen damit gleichermaßen zurecht. Manchmal gibt es Darstellungsprobleme, beispielsweise in Form leicht verschobener Schriften.
Beim Log-in steht zur Eingabe des Passworts eine On-Screen-Tastatur mit großen Tasten zur Verfügung. Dass sie sich beim Tippen farblich nicht verändern, ist kein bloßer Schönheitsfehler. Da das Passwort mit Punkten verschleiert wird, kann man zunächst nicht sehen, ob man die richtigen Tasten ausgelöst hat.
Nach dem Log-in gibt Windows 7 aber bei jeder Berührung des Displays ein visuelles Feedback – was eine bessere Interaktion ermöglicht. Die neue, etwas höhere Taskleiste mit größeren Icons eignet sich gut für die Fingerbedienung. Selbst Funktionen wie Aero Peek, die temporäre Vollbilddarstellung von Fenstern, bleiben erhalten. Dazu muss man einfach ohne abzusetzen über die Thumbnails streichen.
Eine längere Berührung der vergrößerten Schaltfläche rechts neben der Uhr erlaubt den Blick auf den Desktop. Die üblicherweise per Rechtsklick aufrufbare Sprungliste wird ebenfalls schnell und einfach durch eine Wischbewegung nach oben aufgerufen. Seltsamerweise sind die Abstände zwischen den Einträgen für eine bessere Wählbarkeit mit dem Finger nur im Windows-Explorer vergrößert, nicht aber in anderen Programmen.
Schwierigkeiten bei der Auswahl machen kleine Icons wie Lautstärke und Netzwerk. Man braucht meist mehrere Versuche, um sie richtig zu treffen. Gleiches gilt in etwas abgemilderter Form für die Buttons Schließen, Minimieren und Maximieren. Um diese richtig zu treffen, müsste man das Interface noch größer skalieren. Auch das Verändern der Größe durch Ziehen an den Ecken – mit der Maus ein Klacks – gelingt selten auf Anhieb.
Bei der Interaktion mit Fenstern fällt einem ein weiterer Nachteil von Windows Touch auf: die mangelhafte Geschwindigkeit. Während die iPhone-GUI quasi am Finger klebt – was den Eindruck erweckt, mit physikalischen Objekten zu interagieren – , genehmigt sich Windows 7 eine Gedenksekunde: Der Finger ist immer schon etwas weiter als das zu bedienende Objekt. Das Scrollen durch längere Dokumente, beispielsweise in Word oder Adobe Reader, wird durch nervige Ruckler gestört. Schön dagegen: Ist man am Ende oder ganz oben angelangt, zeigt Windows 7 einen optischen Widerstand.
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