Modellpflege: RIMs zweites Bold-Smartphone im Test

Das Datenblatt listet alles auf, was man von einem modernen Smartphone für Geschäftsleute erwarten darf. Das Bold 9700 unterstützt HSPA und somit schnellen Daten-Upload. Der Bold 9000 bietet dagegen nur HSDPA für flotte Downloads und schafft den Upload nur mit etwas geringerer Geschwindigkeit. Wer an einem Hotspot online gehen will, kann das per WLAN 802.11b/g, jedoch noch nicht über den Standard 802.11n. Weiter unterstützt der Bold 9700 diverse Bluetooth-Profile, darunter A2DP für Stereo-Audio-Streaming und das SIM-Access-Profile zum Verbinden mit einer Freisprechanlage im Auto.

Das Quad-Band-Smartphone verfügt darüber hinaus über einen GPS-Empfänger. Eine geeignete Navigationssoftware ist nicht vorinstalliert. Lediglich Blackberry Maps, das Pendant zu Google Maps, ist zu finden – eine Tatsache, die auch beim Bold 9000 unbefriedigend ist. Als weitere mitgelieferte Anwendung gibt es Documents To Go zum Bearbeiten von Word-, Excel- und Powerpoint-Dokumenten.

Der Flash-Speicher des 9700er fasst jetzt 256 MByte – beim 9000er waren es noch 128 MByte. Bei beiden Geräten lässt sich die Kapazität per Micro-SD-Karte erweitern. Der Steckplatz befindet sich im neuen BlackBerry unter dem Akkudeckel. Beim Bold 9000 ist er an der Seite des Gehäuses.

Zum Abrufen von E-Mails unterstützt das Smartphone Blackberry Enterprise Server für IBM Lotus Domino, Microsoft Exchange und Novell Groupwise sowie die Blackberry Professional Software für kleine und mittelständische Unternehmen. Zudem können Privatanwender oder Freiberufler bei den Netzbetreibern den Blackberry Internet Service buchen. Damit besteht die Möglichkeit, bis zu zehn persönliche E-Mail-Konten zu verwalten und Push-E-Mail in Echtzeit auf das Smartphone zu bekommen.

Der Blackberry ist multitaskingfähig. Über das gleichzeitige Drücken der Alt- und Zurück-Taste links neben der Auflegen-Taste kann der Nutzer jederzeit von einer laufenden Anwendung zu einer anderen wechseln. Um Strom zu sparen, ist es jedoch ratsam, Programme zu schließen, wenn sie nicht mehr benötigt werden. Als Betriebssystem dient BlackBerry OS 5.0.

Die 2-Megapixel-Kamera im Bold 9000 ist einer 3,2-Megapixel-Kamera im Bold 9700 gewichen. Sie kommt mit Blitz, Autofokus und Videoaufnahme. Ungewöhnlich für diese Pixelklasse: Ein Bildstabilisator sorgt dafür, dass leichte Verwackler im Bild scharf gerechnet werden. Die Bildqualität ist ausreichend: Die Farben leuchten, doch die Detailzeichnung lässt häufig zu wünschen übrig. Die mit 30 Bildern pro Sekunde aufgenommenen Videos mit einer Auflösung von 480 mal 352 Pixeln können sich sehen lassen.

Seit Anfang Juli 2009 hat Research In Motion mit der App World einen Software-Shop nach dem Vorbild des App Store im iPhone eröffnet. Der Nutzer findet bei Blackberry etwa 2000 Programme zum Download. Die Software ist teilweise gratis, in manchen Fällen kostet sie bis zu 100 Euro. Bezahlt wird per Paypal. Das Stöbern im Online-Shop gestaltet sich benutzerfreundlich, die Installation der Programme unkompliziert. Allerdings können die Tools nur im internen Speicher abgelegt werden und nicht auf der Speicherkarte. Eine unverständliche Limitierung, auch wenn man bei RIM der Meinung ist, dass der Speicherplatz reicht, weil die Programme insgesamt sehr klein sind.

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ZDNet.de Redaktion

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