SAP hat vorläufige Ergebnisse für das dritte Quartal 2009 veröffentlicht. Obwohl besonders die Umsätze mit neuen Lizenzen stark zurückgingen, konnte die operative Marge gesteigert werden. Das Gesamtergebnis fällt passabel aus. SAP-Finanzvorstand Werner Brandt führt das auf „konsequentes Kostenmanagement“ zurück. Grund für die schwachen Zahlen bei Software- und softwarebezogenen Serviceerlösen sei in erster Linie die schwierige Situation in den Schwellenländern und Japan. Brandt sieht aber auch Zeichen einer Stabilisierung des gesamtwirtschaftlichen Umfelds.
Das SAP-Betriebsergebnis nach GAAP sank im dritten Quartal 2009 um ein Prozent auf 606 Millionen Euro. Dabei sind Restrukturierungskosten in Höhe von 21 Millionen Euro im Zusammenhang mit der angekündigten Reduzierung von Stellen berücksichtigt. Die operative Marge stieg – unter Berücksichtigung der Wechselkurseinflüsse – um zwei auf 24,2 Prozent.
Die Software- und softwarebezogenen Serviceerlöse sanken jedoch um drei Prozent auf 1,94 Milliarden Euro. Dass das Neukundengeschäft nach wie vor schwierig ist und auch Bestandskunden mit dem Wechsel auf neue Lösungen zögern, zeigt der Rückgang bei den Softwareerlösen. Diese brachen im Vergleich zum dritten Quartal 2008 um 31 Prozent auf 525 Millionen Euro ein. Zu berücksichtigen ist, dass bei Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal 2008 die Wirtschaftskrise SAP noch nicht richtig erreicht hatte. Für den Konzern war das dritte Quartal 2008 das 19. Quartal in Folge mit zweistelligen Wachstumsraten bei den Software- und softwarebezogenen Serviceerlösen. Aber aufgrund des unsicheren wirtschaftlichen Umfelds senkten die Walldorfer damals die Erwartungen an die wechselkursbereinigte operative Marge auf 28 Prozent und gaben keine Prognose für das Gesamtjahresergebnis ab.
„Obwohl das Geschäftsumfeld nach wie vor schwierig ist, konnten wir durch den Abschluss einer großen Anzahl kleinerer Verträge erfreuliche Fortschritte bei der Weiterentwicklung unseres Massengeschäftes verzeichnen“, sagt SAP-Vorstandssprecher Léo Apotheker. Darüber hinaus treibe SAP den Abschluss von Mehrjahresverträgen voran, bei denen Kunden Software über mehrere Jahre verteilt kaufen und einsetzen. Vorteilhaft sei dabei die langjährige Erfahrung von SAP mit Verträgen dieser Art, zu denen auch die Global Enterprise Agreements zählen. Dieser Vertriebsansatz werde nun auf einen größeren Kundenkreis ausgedehnt.
Wie bereits bekannt will SAP zur Kostenreduzierung die Zahl der Stellen bis zum Jahresende 2009 weltweit um 3300 auf 48.500 reduzieren. Dazu wurden Restrukturierungskosten in Höhe von 200 Millionen Euro eingeplant. Bisher fielen davon 186 Millionen Euro an. Damit wurden 2900 Stellen abgebaut.
Für das Geschäftsjahr 2009 erwartet SAP eine operative Marge zwischen 25,5 und 27 Prozent. Die software- und softwarebezogenen Serviceerlöse liegen laut SAP-Prognose – bereinigt um einmalige Effekte und ohne Berücksichtigung der Wechselkurseinflüsse – zwischen sechs und acht Prozent unter denen des Vorjahres.
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