Das ‚Schwarze Schaf‘ des Monats Oktober geht an die Site gwinchance.eu (Bild: OpSec Security).

Die Betreiberfirma der Site gwinchance.eu erhält den von der Firma OpSec Security unterstützten Negativpreis „Das Schwarze Schaf“ für den Monat Oktober. Gerügt wird die Art, wie das Unternehmen Verbrauchern deren Bankdaten entlockt und sie in eine Abofalle lockt.

Nach eigenen Angaben erhielten die Geprellten Anrufe vom Betreiber der Site gwinchance.eu, nachdem sie zwar Daten wie Name, Telefonnummer und E-Mail-Adresse im Rahmen eines kostenlosen Gewinnspiels im Internet angegeben, jedoch nicht die Website gwinchance.eu besucht hatten. Am Telefon werde ihnen mitgeteilt, sie hätten ein 24-monatiges Abonnement abgeschlossen und müssten nun monatlich Gebühren zahlen. Möglich sei jedoch eine Verkürzung des Abos auf drei Monate, dafür fielen jedoch 59 Euro Gebühren an. In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Firma ist aber nur von acht Euro pro Monat die Rede.

Außerdem bittet die Firma Kündigungswillige am Telefon darum, ihre Bankdaten zwecks Datenabgleich zu nennen. Ansonsten würde der Vertrag 24 Monate weiterlaufen. Die Daten nutzt sie anschließend aber, um Geld abzubuchen.

In Internetforen berichten einige User, sie hätten die Gewinnspielseite lediglich angeklickt, sich jedoch nicht registriert und seien von der Firma trotzdem angerufen worden. Dies könnte laut OpSec ein Hinweis auf einen illegalen Datenhandel sein, den die Firma betreibt. Telefonanrufe dieser Art unterliegen inzwischen gesetzlichen Regelungen für unlauteren Wettbewerb und sind als Spam zu werten. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Seite gwinchance.eu sind zwar auf der Startseite zu finden, jedoch sehr klein, und aus ihnen wird nicht genau ersichtlich, welche Leistungen der Betreiber der Seite konkret erbringt.

„Mit diesem ‚Schwarzen Schaf‘ möchten wir alle Verbraucher dazu animieren, mit der Herausgabe ihrer Daten – insbesondere der Bankdaten – äußerst vorsichtig zu sein und vorher immer genau zu prüfen, ob ein Anbieter wirklich seriös ist“, sagt Wolfgang Greipl, einer der Geschäftsführer von OpSec Security.

Mit der Negativ-Auszeichnung „Schwarzes Schaf“ will OpSec seit April 2006 Verbraucher auf unseriöse Verkaufsmethoden von Online-Händlern beziehungsweise Online-Shops aufmerksam machen und sie zur Vorsicht anhalten. Einmal im Monat wird dazu unter allen von Verbrauchern und Firmen gemeldeten Fällen die aus Sicht der Jury „dreisteste Rechtsverletzung im Internet“ ausgewählt.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

4 Tagen ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

7 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

1 Woche ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

1 Woche ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

1 Woche ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

1 Woche ago