Microsoft-Manager Craig Mundie: „Ohne IT kann die Welt ihre Probleme nicht lösen“

Computersoftware kann der Wissenschaft zu einem Durchbruch verhelfen, wie ihn Tabellenkalkulationen den Unternehmen vor Jahrzehnten gebracht haben, sagt Craig Mundie, Chief Research and Strategy Officer bei Microsoft. Bei einer Rede an der Universität Harvard argumentierte er, die Informatik stelle die Grundlagen bereit, um gewaltige globale Probleme in Bereichen wie Energieversorgung, Gesundheitswesen und Bildung zu lösen.

Ohne die Fortschritte im Computerbereich zu nutzen, kämen Forschungsgebiete wie Nanotechnologie und Biotechnologie nicht so schnell voran, wie sie es könnten, sagte er. Gleichzeitig klagte er, Informatik werde zunehmend als altmodisch betrachtet. Zu seiner Rede an der US-Spitzenuniversität waren weniger als 100 Studenten erschienen.

„Es ist erstaunlich, wie viel Investoren in Trendthemen stecken, ohne sich darüber klar zu sein, dass der Kern davon Computing ist“, so Mundie bei der Beantwortung einer Frage. „Ich hoffe, wir können uns aufeinander zubewegen und uns darüber klar werden, dass wir in die Zukunft der Computerwissenschaft investieren müssen, wenn wir all diesen anderen Fächern eine Zukunft ermöglichen wollen.“

Mundie hält diese Woche insgesamt vier Reden, um Studenten für die Informatik zu begeistern – auch solche anderer Fächer. Seinen Stationen sind die Universitäten Cornell, Harvard, Illinois (Urbana-Champaign) und Washington.

Als vielversprechende Bereiche der Informatik-Forschung nannte Mundie Verarbeitung natürlicher Sprache, dreidimensionale Displays und Cloud-Computing. Alle drei seien erst durch Multicore-Prozessoren denkbar geworden, und die Rechenkraft werde durch sie noch steigen.

Update: Microsoft hat inzwischen die Reden, Videos und Bilder der Tour von Craig Mundie ins Netz gestellt. Seine Demonstrationen zeigt ein Youtube-Video.


Craig Mundie erklärt Studenten, inwiefern Computer die Grundlage aller Wissenschaft sind (Bild: Martin LaMonica/CNET).

ZDNet.de Redaktion

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