IPv6 mit festen Adressen: So nutzt man SixXS-Tunnel

Als Voraussetzung für AICCU muss ein virtueller Tunnel-Netzwerkadapter auf dem System vorhanden sein. Alle gängigen Linux-Distributionen haben den notwendigen Treiber bereits installiert. Für Mac OS steht ein solchen Treiber zum Download bereit. Kompliziert wird es mit Windows: Es gibt eine recht komfortable AICCU-Version mit einem GUI, die AICCU als Windows-Dienst installiert. Sie ist allerdings aus dem Jahr 2006 und kommt nur mit den tun/tap-Treibern in der Version 8.01 zurecht, die bis einschließlich Windows XP laufen.

Darüber hinaus lässt sich eine direkte Portierung der Unix-Konsolen-Version nutzen, die auch mit den Treibern der Version 9 zurechtkommt. Diese neuen Treiber laufen auch mit Vista und Windows 7. Die 32-Bit-Version des Treiber kann man direkt herunterladen. Die 64-Bit-Version befindet sich derzeit im Release-Candidate-Stadium. Sie gibt es nur im Bundle mit OpenVPN. Um den Treiber allein zu installieren, lädt man OpenVPN herunter und startet den Installer. Bei der Auswahl der Komponenten wählt man ausschließlich den Treiber aus, siehe Bild 2.

Installation von AICCU unter Windows

Zunächst lädt man die Konsolen-Version von AICCU herunter. Diese Datei kann in ein beliebiges Verzeichnis, etwa C:AICCU, kopiert werden. Zweckmäßigerweise benennt sie in AICCU.EXE um. Die Config-Datei heißt aiccu.conf und gehört in das Verzeichnis C:WINDOWS. Sie sollte folgenden Inhalt haben:

username XXXXX
password YYYYY
ipv6_interface SixXS
tunnel_id ZZZZZ
verbose true
daemonize false
automatic true
requiretls false

Anzupassen sind lediglich die Werte für username, password und tunnel_id, die man von SixXS bekommt. Danach startet man den Client mit dem Kommandozeilenbefehl aiccu start, siehe Bild 3. Das Kommandozeilenfenster muss zunächst unverändert bleiben. Zum Test der IPv6-Verbindung öffnet man ein neues Kommandozeilenfenster. Mit dem Befehl netsh interface ipv6 show adresses sixxs lässt sich ermitteln, ob dem virtuellen Netzwerkadapter die IPv6-Adresse des Tunnels zugewiesen wurde. Bild 4 zeigt, dass neben der linklokalen Adresse aus dem Bereich fe80::/10 auch eine öffentliche IPv6-Adresse zugeteilt wurde.

Mittels Traceroutes ist leicht festzustellen, ob die IPv6-Verbindung steht. Dazu nutzt man beispielsweise den Befehl tracert -6 ipv6.google.com, siehe Bild 5. Ein weiterer beliebter Test ist der Aufruf der Website www.kame.net. Erreicht man die Seite mit IPv6, dann "tanzt" die abgebildete Schildkröte, siehe Bild 6.

Wenn die Tests erfolgreich sind, ist es sinnvoll, AICCU als Windows-Dienst einzurichten. Dazu eignet beispielsweise SrvAny aus dem Windows 2003 Resource Kit. Die im Kit enthaltenen Programme InstSrv und SrvAny laufen mit jeder Version ab Windows 2000 bis einschließlich Windows 7. Eine Anleitung hat Microsoft auf seinen TechNet-Webseiten veröffentlicht. So lässt sich der IPv6-Tunnel beim Einschalten des Rechners automatisch hochfahren.

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ZDNet.de Redaktion

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