Cisco stößt bei der geplanten Übernahme des norwegischen Videokonferenzspezialisten Tandberg auf erheblichen Widerstand der Aktionäre. Bislang lägen erst Genehmigungen für den Kauf von 9,37 Prozent der Anteile zum Preis von 153,5 Norwegischen Kronen pro Anteilsschein (18,19 Euro) vor, teilte der amerikanische Netzwerkausrüster heute mit. Damit sei man derzeit zum Erwerb von insgesamt 10.493.298 Aktien berechtigt.
Cisco hat seine Offerte mit einem Gesamtvolumen von drei Milliarden Dollar ohne Veränderung bis zum 18. November verlängert. Sollten bis dahin nicht mindestens 90 Prozent der Aktien zum Verkauf stehen, will Cisco entscheiden, ob es das Angebot zurückzieht. Branchenexperten halten auch eine Erhöhung der Offerte auf bis zu 170 Norwegische Kronen pro Aktie für möglich.
Das am 1. Oktober abgegebene Angebot von 153,5 Kronen liegt elf Prozent über dem damaligen Aktienkurs und 25 Prozent über dem Durchschnittskurs der vorangegangenen drei Monate. Der Tandberg-Vorstand hat der Übernahme schon einstimmig zugestimmt. Sie soll in der ersten Hälfte des Jahres 2010 abgeschlossen werden. Das genaue Datum hängt von der Zustimmung der zuständigen Behörden ab. Nach Abschluss der Akquisition soll der bisherige Tandberg-CEO Fredrik Halvorsen Ciscos neu geschaffene Telepresence Technology Group leiten.
Mit dem Kauf will Cisco seinen Geschäftsbereich Telepresence ausbauen sowie die Lücke zwischen den High-End-Systemen und den unter dem Markennamen WebEx angebotenen Kollaborationslösungen schließen. Außerdem ist die Akquisition ein cleverer Schachzug gegen die Konkurrenz im Telepresence-Markt, denn nicht nur Cisco, sondern auch HP und Nortel haben bisher eng mit Tandberg zusammengearbeitet.
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