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AMD-Bulldozer-CPUs revolutionieren Hyperthreading

AMD hat auf seinem gestrigen Financial Analysts Day eine Roadmap für kommende Prozessorgenerationen vorgestellt. Für das Jahr 2010 wird AMD ausschließlich neue Plattformen und CPUs auf Basis des K10-Kerns auf den Markt bringen. Der ersten CPUs mit den neuen Kernen Bulldozer und Bobcat werden allerdings erst 2011 erscheinen.

Ein einzelner Bulldozer-Core erscheint dem Betriebssystem als zwei Kerne, ähnlich wie bei Intels Hyperthreading-Technologie. Allerdings besitzt ein Bulldozer-Kern nicht nur zwei komplette Registersätze, sondern auch zwei komplette Integer-Verarbeitungseinheiten mit jeweils eigenem Scheduler, eigener Pipeline und eigenem L1-Datencache. Die FPU-Abarbeitung ist pro Kern nur einfach vorhanden.

Das lässt vermuten, dass AMD bei der Floating-Point-Verarbeitung in Zukunft auf die GPU setzt. Im Rahmen seiner Fusion-Strategie will AMD CPU und GPU auf einem Chip zur APU kombinieren.

Unklar ist hingegen, ob der Bulldozer-Kern den SSE-Nachfolger AVX unterstützt, den Intel erstmals in seiner kommenden Sandy-Bridge-Architektur implementiert. Anandtech.com schließt aus den zwei 128-Bit-FMACs, dass diese Unterstützung geplant ist, während sich AMD bedeckt gibt. Die erste CPU mit Bulldozer-Kern soll 2011 für Desktops unter dem Codenamen Zambezi erscheinen.

Mit dem Bobcat-Kern versucht AMD, Intels Atom-Prozessor Konkurrenz zu machen. Bobcat-Prozessoren sollen im Idle-Modus weniger als ein Watt Leistung aufnehmen, jedoch etwa 90 Prozent der Rechenleistung von heutigen Mainstream-Prozessoren erreichen. Sie werden SSE3 und die Hardwarevirtualisierung RVI unterstützen. Als konkretes Produkt soll eine Ontario genannte APU 2011 den Anfang machen.

2010 wird AMD die Danube-Plattform für Notebooks herausbringen, die Quad-Core-Notebook-Prozessoren aufnehmen kann und dabei bis zu sieben Stunden Akkulaufzeit bieten soll. Im Desktop-Bereich kommt nächstes Jahr die Leo-Plattform, die den Sechs-Core-Prozessor Thuban beherbergen kann.

Bei den Servern will AMD mit San Marino und Maranello punkten. Die San-Marino-Plattform ist für 1P- und 2P-Systeme gedacht und bietet zwei DDR3-Speicherkanäle pro Prozessor. Die dazu passenden Lisbon-Prozessoren gibt es in Vier- oder Sechs-Core-Varianten. 2011 sollen Valencia-Prozessoren mit sechs und acht Kernen hinzukommen.

Die Maranello-Plattform wird 2010 den 2P- und 4P-Bereich abdecken. Sie muss zunächst mit Magny-Cours-Prozessoren bestückt werden, die in einer Acht- und in einer Zwölf-Kern-Variante erhältlich sein werden. Auch für diese Plattform soll 2011 ein Upgrade auf CPUs mit dem Namen Interlagos möglich sein, die 12 oder 16 Kerne beinhalten.

Maranello-Systeme werden vier DDR3-Speicherkanäle pro CPU haben. Damit unterscheidet sich AMD von Intel, das mit Nehalem EX und EP einheitlich drei Speicherkanäle für 2P- und 4P-Systeme anbietet. Im Gespräch mit ZDNet.de erläuterte John Fruehe, Business Development Director Server bei AMD, dass Maranello-Systeme selbst bei drei DDR3-Modulen pro Kanal noch 1066 MHz Speichertakt erreichen sollen.

Ebenfalls 2011 will AMD mit Llano die erste APU mit CPU und GPU auf einem „einzigen Stück Silizium“ herausbringen. Llano soll für Desktops und Notebooks erscheinen, aber noch nicht auf Bobcat oder Bulldozer basieren.


Der neue CPU-Kern von AMD mit dem Namen „Bulldozer“ hat nicht nur einen doppelten Registersatz, sondern die ganze Integer-Verarbeitung inklusive des L1-Cache doppelt ausgelegt. Er erscheint allerdings erst 2011.

ZDNet.de Redaktion

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