„Ihr seid doch nur eine Kostenstelle!“ Diesen Vorwurf müssen sich IT-Leiter seitens der Geschäftsführung oft anhören. Und meist folgt diesem Vorwurf von den Betroffenen nur ein ahnungsloses Achselzucken: Ja, stimmt schon, aber wie soll die IT ihren Wertbeitrag deutlich machen? Die einfachste Antwort ist leider nicht umsetzbar: Wenn alle Systeme abgeschaltet werden, wird sich schon zeigen, was im Unternehmen überhaupt noch geht.
Doch dieses Argument ist absurd und kontraproduktiv. Dass ohne IT in den Unternehmen nichts mehr geht, ist nun wirklich keine Neuigkeit und löst auch das eigentliche Problem nicht – den Wertbeitrag positiv zu bestimmen und ihn in Zahlen auszudrücken. Das ist kein leichtes Unterfangen, wenn nicht gar eine Quadratur des Kreises.
„Eine direkte Quantifizierung des Wertbeitrags der IT ist fast unmöglich“, sagt Reiner Martin, Professor für Wirtschaftinformatik an der Hochschule Konstanz. „IT und Business sind einfach nicht so voneinander zu trennen, dass diese Frage unstrittig geklärt werden könnte.“
Martins Skepsis geht jedoch nicht so weit, dass er IT-Leitern davon ganz abrät, sich damit überhaupt zu beschäftigen. Denn eine indirekte Quantifizierung über mehrere Jahre bestimmt den Wertbeitrag durch die Steigerung der Gesamtproduktivität in den Verwaltungsbereichen im Unternehmen – wenn auch nur grob. Voraussetzung dafür ist aber zunächst eine qualitative Kostenbetrachtung.
„Diese verbessert die Position der IT bei Budgetverhandlungen gegenüber der Geschäftsführung ganz erheblich“, sagt Martin. Mit der Zergliederung der IT-Kosten lasse sich nämlich genau bestimmen, welche Kosten unbedingt notwendig sind, um den IT-Betrieb überhaupt aufrechtzuerhalten, und welche Kosten in Projekte fließen, die eventuell gestoppt werden könnten.
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