Google hat in einem Blog-Eintrag ein neues Protokoll mit dem Namen SPDY, gesprochen „speedy“, vorgestellt. Das Protokoll, das auf der Anwendungsschicht läuft, soll den Datenaustausch zwischen Servern und Clients beschleunigen. Unter Laborbedingungen wollen die Google-Entwickler schon Geschwindigkeitsgewinne von 55 Prozent erzielt haben.
„In den letzten Monaten haben einige von uns bei Google mit neuen Methoden experimentiert, über die Webbrowser und Server miteinander sprechen können. Dabei sind ein Webserver-Prototyp und ein Chrome-Client mit SPDY-Unterstützung herausgekommen“, schreiben Mike Belshe und Roberto Peon, die beide Entwickler bei Google sind.
Man habe im Labor die 25 meistbesuchten Websites heruntergeladen und dabei bis zu 55 Prozent höhere Geschwindigkeiten als ohne SPDY verzeichnet. „Wir haben bei der Evaluierung der Geschwindigkeit von SPDY unter realen Bedingungen noch viel Arbeit vor uns. Unserer Meinung nach haben wir aber den Punkt erreicht, an dem unser kleines Entwicklerteam von der Mitarbeit, den Rückmeldungen und der Hilfe der Web-Community profitieren könnte“, heißt es im Google-Blog.
SPDY soll nicht etwa eines Tages das bewährte Web-Protokoll HTTP ersetzen, so dass man in der Adresszeile eines Browsers „spdy://“ statt „http://“ eingeben müsste. Vielmehr soll sich SPDY zwischen HTTP und das Transportprotokoll TCP schieben. Webentwickler müssen mit SPDY also nicht umdenken, sondern können weiter dieselben Befehle und Funktionen benutzen.
Noch unklar ist, ob Google das neue Protokoll nur als Funktion seines Browsers Chrome oder als allgemeinen Webstandard etablieren will. Interessenten, die sich über SPDY informieren wollen, können sich auf den Chrome-Entwicklerseiten eine Dokumentation und den Code ansehen. Kommentare und Anregungen nehmen die Entwickler über die Google Group zu Chromium an.
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