Alle diese Hersteller bieten ihre Lösungen auch oder wie Mamut sogar ausschließlich im Software-as-a-Service-Modell (SaaS) an. Damit findet ein Paradigmenwechsel in Bezug auf die Art statt, wie Software grundsätzlich bereitgestellt werden soll. Aber noch tun sich Anwender und Hersteller mit diesem Modell schwer.
Wie das Analystenhaus Trovarit aus den Zwischenergebnissen der Studie „ERP-as-a-Service“ abliest, kann nur ein Drittel der Befragten den Begriff „SaaS“ gut erklären. Die übrigen zwei Drittel haben lediglich ein sehr diffuses Bild von dem vieldiskutierten neuen Konzept. Die Entscheidungsträger können sich nur schwer eine Meinung über die Vor- und Nachteile dieser Art der Softwarebereitstellung bilden. Bei den Anwendern steckt SaaS also noch in den Kinderschuhen.
Doch nicht nur die potenziellen Anwender haben Schwierigkeiten mit dem SaaS-Modell. „Die Hersteller haben noch kein adäquates Vertriebsmodel gefunden“, sagt Forrester-Analyst Ried. „Die meisten arbeiten noch mit der klassischen, linearen Vorgehensweise. Sie suchen nach oder arbeiten mit Vertriebspartnern. Dieses Modell ist aber ein Auslaufmodell.“
Mit dem SaaS-Konzept verändern sich die klassischen Strukturen. Die Gefahr, dass sich On-Premise- und On-Demand-Lösungen gegenseitig kannibalisieren, lässt Vertriebspartner zögern. „SaaS verlangt ein Umdenken“, sagt Ried. „Wir haben es hier mit einer Dreier-Beziehung zu tun. Es gibt den Softwareanbieter, den Kunden und derjenigen, der in der Cloud die Plattform bereitstellt.“ Die Grenzen, wer hier Vertriebspartner für wen ist, verschwimmen.
Wann das SaaS-Modell im Markt auf breiter Front ankommt, ist völlig offen. Dabei ist die Gefahr, den Zug der Zeit zu verpassen für Anwender weniger groß als für Hersteller. Letztere müssen sich überlegen, wie sie mit SaaS ein Geschäft machen können. Die Anwender können reagieren und sich später in Ruhe das für sie geeignete Angebot heraussuchen.
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