Anfang des Monats wurde bekannt, dass es eine neue Methode zur Manipulation von SSL/TLS-Verbindungen gibt. Bereits im August entdeckten Marsh Ray und Steve Dispensa ein Angriffsszenario, das sie nun veröffentlicht haben. Dabei handelt es sich nicht um eine rein theoretische Möglichkeit, sondern um eine konkrete Gefahr.

Das Haupteinsatzgebiet von TLS-Verbindungen ist das sichere Webbrowsing mittels HTTPS. Es wird jedoch bei auch bei anderen Übertragungsarten eingesetzt. Dazu gehören unter anderem die Verschlüsselung der E-Mail-Protokolle SMTP, POP3 und IMAP sowie in abgewandelter Form die Verschlüsselung von VoIP-Gesprächen, etwa mit dem Protokoll SRTP.

Die neue Angriffsmethode kann in Form von Man-in-the-Middle-Attacken ausgeführt werden. Dabei schützen auch die SSL-Serverzertifikate nicht mehr, die bisher solche Angriffe entlarven konnten, wenn man sich die Mühe gemacht hatte, tatsächlich bei jedem Besuch einer Homebanking-Site einen Blick auf das Zertifikat zu werfen.

Um zu verstehen, wie man Zertifikate richtig nutzt, muss man einige Grundlagen zu SSL/TLS kennen: Bei einer TLS-Verbindung kommen immer zwei Verschlüsselungsmethoden zum Einsatz – eine symmetrische und eine asymmetrische. Zunächst nutzen Client und Server ein asymmetrisches Verfahren wie RSA. Dabei sendet der Server seinen öffentlichen Schlüssel, der zum Verschlüsseln einer Nachricht dient. Mit dem privaten Schlüssel, den er geheim halten muss,  kann er die Nachricht entschlüsseln.

Da asymmetrische Verfahren relativ viel Rechenleistung brauchen, wird mittels der asymmetrischen Verschlüsselung nur ein symmetrisches Verschlüsselungsverfahren, beispielsweise AES, RC4 oder Camellia ausgehandelt und ein zufällig generierter Schlüssel ausgetauscht. Die eigentliche Nutzdatenverbindung wird mittels des symmetrischen Verfahrens verschlüsselt.

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ZDNet.de Redaktion

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