Facebook hat die Einführung einer neuen Datenschutzrichtlinie angekündigt. Sie soll vor allem leichter zugänglich und besser zu verstehen sein als die bisherigen Bestimmungen.

Zuvor konnten Mitglieder des Social Network eine Woche lang den Entwurf kommentieren. Darin werden komplizierte technische und rechtliche Formulierungen durch eine einfachere, verständliche Sprache ersetzt. Die Datenschutzrichtlinie erhält auch eine neue Struktur, bei der die wichtigsten Punkte an den Anfang gerückt sind.

Nach Auskunft von Deputy General Counsel Michael Richter haben weniger als 7000 Nutzer von Möglichkeit, einen Kommentar abzugeben, Gebrauch gemacht. Die in den Nutzungsbedingungen genannte Grenze für eine Abstimmung sei somit nicht erreicht worden.

„Wir haben die letzten Tage damit verbracht, jeden einzelnen Kommentar zu prüfen“, schreibt Richter im Facebook-Blog. „Da viele der Anmerkungen positiv waren, haben wir uns entschlossen, die überarbeitete Datenschutzrichtlinie zu übernehmen.“ Sie werde in Kürze auf Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Deutsch veröffentlicht.

Richter kündigte auch an, Facebook werde in den kommenden Wochen Definitionen von in den Bestimmungen enthaltenen Schlüsselbegriffen bereitstellen. Wichtige Bereiche sollen zudem Videos erklären. „Wir glauben, dass es damit noch einfacher wird, zu verstehen, wie Datenschutz bei Facebook funktioniert.“

Im Juli hatte Kanadas Datenschutzbeauftragte Jennifer Stoddard in einem Untersuchungsbericht Facebook vorgeworfen, leichtfertig mit den Daten seiner Mitglieder umzugehen, und Verbesserungen gefordert. Sie kritisierte, Mitglieder könnten zwar ihre Konten deaktivieren, es sei aber unklar, wie man sie lösche. Facebook nehme sich außerdem das Recht, Daten aus deaktivierten Nutzerkonten beliebig lange aufzubewahren, was gegen das kanadische Datenschutzgesetz verstoße.

Zudem läuft in den USA noch eine Klage gegen Facebook wegen Datenschutzverletzungen. Das Unternehmen wird beschuldigt, private Daten seiner Mitglieder zu kommerziellen Zwecken an Dritte verkauft zu haben. Facebook kündigte an, gegen die Klage vorzugehen.

ZDNet.de Redaktion

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