In gängigen Linux-Distributionen findet sich mDNS unter dem Paketnamen avahi oder dbus-avahi. Für Windows stellt Apple mDNS unter dem Namen Bonjour für Windows zum Download zur Verfügung. Wer eine praktikable Lösung für Namensauflösung im LAN sucht und Rechner verschiedener Betriebssysteme einsetzt, sollte mDNS einsetzen. Es funktioniert sauber und ist für alle gängigen Betriebssysteme verfügbar.
Um Rechner im Netzwerk aufzulisten, verwendet Apple ebenfalls unter dem Namen Bonjour das Protokoll DNS-SD. Es basiert ebenfalls auf Multicast-Frames und DNS. So lassen sich wie mit SSDP Geräte wie WLAN-Accesspoints finden. DNS-SD setzt Apple für NAT-PMP ein, das als Konkurrent zu UPnP gedacht ist. WLAN-Router, die DNS-SD und SSDP unterstützen, gibt es allerdings nicht. Apples Airport-WLAN-Access-Point unterstützen DNS-SD, Fritzboxen hingegen SSDP.
Seit Windows Vista hat Microsoft eine funktionierende Alternative zur Netbios-Name-Resolution. Dabei haben sich die Redmonder etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Sie nutzen im Prinzip mDNS, nennen ihre Implementierung LLMNR und machen das Ganze inkompatibel.
Man muss allerdings zu Microsofts Ehrenrettung sagen, dass es tatsächlich einen Grund für diesen Schritt gibt. Apple hat mDNS bei der IETF zur Standardisierung eingereicht. Die IETF lehnte den Standard jedoch ab, da mDNS immer die Top-Level-Domain (TLD) .local verwendet. Der Grund liegt in dem Plan, TLD-Registrierungen für jedermann zu ermöglichen. Da .local dann auch offiziell registriert werden könnte, dürfe man keine TLD-Namen für andere Zwecke einsetzen.
Microsoft erlaubt mit LLMNR die Verwendung jeder Domain. Aber auch das gefiel der IETF nicht. LLMNR ist zwar als RFC4795 veröffentlicht, jedoch als "informational only" gekennzeichnet. Inzwischen haben sich Apple und die IETF geeinigt, dass Apple die mDNS-Spezifikation ebenfalls als "informational RFC" einreichen wird. Mit ein wenig guten Willen wäre es allerdings möglich gewesen, dass sich Microsoft, Apple und die IETF auf einen gemeinsamen Standard einigen. So hat der Nutzer das Nachsehen mit zwei fast identischen, aber inkompatiblen Protokollen.
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