Ericsson und Kapsch CarrierCom haben sich im Bieterwettstreit um Nortels GSM-Sparte durchgesetzt. Für die Übernahme des Geschäftsbereichs zahlen die beiden Unternehmen gemeinsam 103 Millionen Dollar in bar. Die Transaktion umfasst auch das von Eisenbahnkonzernen verwendete Mobilfunksystem GSM-R.
Nach Angaben von Nortel planen Ericsson und Kapsch, die GSM-Sparte untereinander aufzuteilen. Der schwedische Telekomausrüster Ericsson soll das US-Geschäft erhalten, während Kapsch den asiatischen und den europäischen Teil bekommt. Zudem übernimmt das österreichische Unternehmen Nortels weltweites GSM-R-Geschäft.
Rund 680 Mitarbeiter – und damit ein Großteil der Angestellten in Nortels GSM-Sparte – werden nach Unternehmensangaben von Ericsson und Kapsch übernommen. Die Transaktion soll Nortel zufolge im ersten Quartal 2010 abgeschlossen werden. Sie bedarf noch der Zustimmung von Regulierungsbehörden in Kanada und den Vereinigten Staaten sowie eines Gerichts in Frankreich.
Nortel hatte sich im Januar für zahlungsunfähig erklärt und Gläubigerschutz beantragt. Seitdem hat das kanadische Unternehmen mehrere Geschäftsbereiche verkauft. Die Wireless-Sparte ging Ende Juli für 1,13 Milliarden Dollar an Ericsson. Im September hatte Avaya die Übernahme der Enterprise-Solutions-Sparte für 900 Millionen Dollar angekündigt. Im Bieterverfahren um Nortels Netzwerksparte setzte sich Anfang der Woche Ciena durch.
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