Um den geplanten Breitbandausbau in ländlichen Regionen zu beschleunigen, will die Bundesnetzagentur in Kürze ein Treffen mit Vertretern der Telekombranche und der Energieversorger veranstalten. „Ich möchte bald einen runden Tisch einberufen, um weitere Grundsatzfragen des Ausbaus zu planen“, sagte der Präsident der Regulierungsbehörde, Matthias Kurth, gegenüber dem Handelsblatt. Noch sei unklar, wer genau eingeladen werde, aber man wolle möglichst viele Unternehmen einbeziehen.
„Es ist viel Bewegung im Markt, aber dies hat bisher noch zu keiner Lösung geführt“, so Kurth weiter. „Ich bin optimistisch, dass die Bundesnetzagentur hier eine Vermittlerrolle spielen kann. Es sollte uns an einem solchen Tisch gelingen, auch tragfähige Kompromisse zu finden.“
Die Deutsche Telekom verhandelt seit Monaten mit Wettbewerbern und Energieversorgern über den Breitbandausbau. Da ein Großteil der Kosten auf straßenbauliche Maßnahmen entfällt, könnten die Energieversorger hier einspringen. Um ihre Strom- und Gasnetze auszubauen oder zu warten, reißen sie ohnehin jedes Jahr tausende Kilometer Straßen und Bürgersteige auf. Dabei könnten sie künftig auch Glasfaserkabel verlegen und anschließend an die Telekomanbieter vermieten. Zudem verfügen sie über zahlreiche Leerrohre, die sich ebenfalls zur Erweiterung des Glasfasernetzes nutzen lassen.
Die Bundesregierung hat in ihrer Breitbandstrategie beschlossen, dass bis spätestens 2014 zwei Drittel aller deutschen Haushalte mit 50-MBit/s-Anschlüssen versorgt werden sollen. Die Telekom hat eigenen Angaben zufolge bisher drei Milliarden Euro in den Netzausbau in Großstädten investiert. Die von Experten auf rund 50 Milliarden Euro geschätzten Kosten für einen flächendeckenden Ausbau sind dem Bonner Konzern zu hoch, so dass er schon länger auf der Suche nach Partnern ist. In Niedersachsen und Bremerhaven arbeitet er mit EWE zusammen, in Würzburg und Heilbronn heißt der Kooperationspartner Vodafone.
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