Vector Capital will über die von ihm kontrollierte Corel Holdings alle Anteile an dem kanadischen Softwarehersteller Corel Corporation aufkaufen. Dazu hat die Investmentfirma den Aktionären ein Angebot über 4 Dollar in bar je Anteilsschein vorgelegt, das bis zum 4. Dezember gilt.
Zu diesem Kurs hat sich Vector Capital nach eigenen Angaben schon 52 Prozent der noch ausstehenden Anteile gesichert, was rund 4,5 Millionen Aktien entspricht. Zuvor hatte der Investor bereits 68 Prozent des Corel-Stammkapitals gehalten.
Nach der Komplettübernahme soll die Corel Corporation zum zweiten Mal nach 2003 von der Börse genommen werden, wie es in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC heißt. Dadurch würde der Weg für neue Investitionen frei, die ansonsten den Regeln der Regulierer unterlägen.
Widerstand hat Vector Capital von der texanischen Equity-Gesellschaft ESW Capital zu erwarten, die erst vergangene Woche zwei Millionen Corel-Aktien für 4,75 Dollar pro Stück gekauft hatte. Insgesamt besitzt ESW 17,4 Prozent des kanadischen Softwareherstellers.
Vector Capital hat angekündigt, nach Ablauf seines Angebots „alles notwendige“ zu unternehmen, um auch in Besitz der restlichen Anteile zu kommen. Ein erster Versuch einer Komplettübernahme war im März 2008 gescheitert, als man 11 Dollar pro Aktie geboten hatte.
Vector Capital hatte Corel im Jahr 2003 für rund 120 Millionen Dollar gekauft und anschließend von der Börse genommen. 2006 kehrte Corel, das sich mit Produkten wie WordPerfect und CorelDraw einen Namen gemacht hat, an den Wertpapiermarkt zurück.
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