Das Bundeskabinett hat heute die Einrichtung einer Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB) beschlossen. Die Ministerpräsidentenkonferenz der Länder hatte dem Projekt bereits auf ihrer Jahrestagung im Oktober zugestimmt.
Wie Kultur- und Medienstaatsminister Bernd Neumann in Berlin mitteilte, soll das Projekt ab 2011 die Datenbanken von über 30.000 Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen in Deutschland vernetzen. Die Sammlung wird digitale Kopien von Büchern, Bildern, Archivalien, Skulpturen, Noten, Musik und Filmen enthalten und damit alle Arten von Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen wie Bibliotheken, Archive, Museen, Mediatheken umfassen. Sie soll im Internet für jedermann zugänglich sein.
Neumann sprach von einem „Jahrhundertprojekt“ und einem „Quantensprung in der Welt der digitalen Information“. Bei dem Vorhaben gehe es „um den Zugang zu unserem seit Jahrhunderten öffentlich gesammelten und bewahrten, meist auch mit staatlichen Geldern erst angekauften Kulturgut – und zwar dauerhaft und ohne rein kommerziellen Zweck.“ Damit leiste die Digitale Bibliothek einen „herausragenden Beitrag zur Bewahrung unserer kulturellen Identität und zum Urheberschutz“.
Zudem bezeichnete Neumann die DBB als „angemessene Antwort auf Google„. Anders als bei Google Books würden alle Rechteinhaber vor der Aufnahme in den Katalog der DBB erst gefragt und somit bestehende Urheber- und Leistungsschutzrechte uneingeschränkt gewahrt.
Die DDB ist der deutsche Beitrag zur Europäischen Digitalen Bibliothek „Europeana„. Der Aufbau der zentralen Infrastruktur soll mit Mitteln des Konjunkturpakets II finanziert werden. Die Kosten für den Betrieb wollen sich Bund und Länder teilen.
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