Zum ersten April dieses Jahres hat Radware die Übernahme der Alteon-Switch-Sparte von Nortel abgeschlossen. Die Kanadier hatten die Application-Switch-Produktlinie durch die Übernahme von Alteon WebSystems im Juli 2000 für 7,8 Milliarden Dollar erworben. Radware konnte sie für 18 Millionen Dollar aus dem insolventen Unternehmen herauskaufen.
Mit der Akquisition gingen neben der Switch-Produktlinie auch die geistigen Eigentumsrechte, einige Liegenschaften und Warenbestände sowie bestimmte Verträge in den Besitz von Radware über. Zudem wechselten zahlreiche Nortel-Mitarbeiter zu dem israelischen Unternehmen. Es wurde angekündigt, die Lösungen weiterzuentwickeln und dafür neue Investitionen zu tätigen. Jetzt liegt mit dem Alteon 5412 das erste Ergebnis vor. ZDNet sprach mit Radware-Chef Roy Zisapel über das Produkt, das Marktumfeld für Layer-7-Switches und die künftigen Pläne.
ZDNet: Auf den ersten Blick sieht es doch so aus, als ob viele Funktionen und Leistungsmerkmale der Alteon-Produkte bereits in früheren Radware-Produkten vorhanden waren. Was ist denn wirklich neu und was kann die soeben vorgestellte Produktgeneration?
Zisapel: Mit dem Alteon 5412 können Kunden ihre Infrastruktur auf eine Bandbreite von bis zu 20 Gbit/s bei der Anwendungsbereitstellung ausbauen. Das ist das Achtfache der vorherigen Alteon-Generation. Der Alteon 5412 lässt sich für die Konsolidierung im Rechenzentrum einsetzen, da mehrere Anwendungen und Netzwerke über denselben Switch laufen können. Außerdem funktioniert der Alteon 5412 zusammen mit 10-Gigabit-Ethernet-Switches. Das alles läuft mit dem gleichen Alteon OS, das die Kunden bereits einsetzen. Auch alle Prozesse im Betrieb und in der Verwaltung bleiben gleich.
ZDNet: Ändert sich dadurch das Wettbewerbsumfeld? Stehen Sie nun in Konkurrenz zu Firmen wie Allot, Blue Coat oder F5 Networks?
Zisapel: Der Alteon 5412 ist ein Application-Switch. Er steht also nicht in Konkurrenz zu Geräten von Blue Coat oder Allot, bei denen es um WAN-Optimierung beziehungsweise Bandbreitenmanagement geht. Auf dem Markt für Anwendungsbereitstellung ist er der schnellste derzeit erhältliche Standalone-Switch. Seine Fähigkeiten stellt er auf Basis eines On-Demand-Konzepts bereit. Das bedeutet, dass Kunden erst einmal nur eine Kapazität von 8 GBit kaufen, diese später aber einfach durch einen Lizenzschlüssel auf 12, 16 oder 20 GBit aufstocken können. Bei den Mitbewerbern müssen Kunden dagegen für jedes Upgrade einen neuen Switch kaufen und erneut installieren, testen und konfigurieren.
ZDNet: Was denken den die bestehenden Nortel-Alteon-Kunden über den Besitzerwechsel?
Zisapel: Wir haben bereits zwei Wartungsversionen veröffentlicht, die viele der früheren Probleme beseitigen. Der 5412 und unsere Roadmap bieten eine klare Perspektive für die Alteon-Produktlinie. Bei der Übernahme haben wir uns verpflichtet, fünf Jahre Support für alle bestehenden Alteon-Produkte zu bieten. Dies wurde den Kunden äußerst positiv aufgenommen, da es Investitionen in die Produktlinie schützt. Für den 5412 – wie für andere Radware-On-Demand-Switches – haben wir uns zu fünf Jahren weiterer Verfügbarkeit sowie mindestens acht Jahren Support verpflichtet.
ZDNet: Im Kampf um die Ausstattung von Rechenzentren formieren sich derzeit Allianzen der Branchenriesen, beziehungsweise die größten IT-Firmen kaufen sich die benötigten Komponenten zu. Welche Rolle kann Radware da überhaupt spielen?
Zisapel: Angesichts dieses Trends brauchen auch große Lösungsanbieter Applikations-Switches und Server-Load-Balancing als Teil ihrer Komplettlösung für Rechenzentren. Wir haben bereits eine Partnerschaft mit Juniper für Bereiche bekannt gegeben: Juniper empfiehlt seinen Kunden Radware für das Applikations-Switching. Darüber hinaus haben wir im letzten Quartal die Zertifizierung und Integration unserer Lösungen für Oracle Siebel 8.0 und Ebusiness Suite 12.0, Microsoft SharePoint, Microsoft Office Communication Server und IBM Lotus Notes erhalten.
ZDNet: Im Netzwerkmarkt scheint eine weitere Konsolidierungswelle bevorzustehen. Was für Möglichkeiten sehen Sie für kleinere Anbieter, ihre Unabhängigkeit zu bewahren?
Zisapel: Bei der Anwendungsbereitstellung geht es vor allem um unternehmenskritische Anwendungen und darum, eine Brücke zwischen Netzwerk und Anwendung herzustellen. Dies erfordert umfassende Expertise, über die normale Netzwerkanbieter nicht verfügen. Daher gibt es einen deutlichen Trend im Markt für Application Delivery, wobei Netzwerkanbieter wie Cisco Marktanteile verlieren. Der Geschäftsbereich Nortel Alteon, der von Radware übernommen wurde, sowie unabhängige Anbieter können hingegen ihren Marktanteil ausbauen.
ZDNet: Und wie wollen Sie sich in Zukunft behaupten?
Zisapel: Wir arbeiten hart am Rechenzentrum der Zukunft. Außerdem wollen wir die Anwendungsbereitstellung in virtualisierten Datenzentren sicherstellen und optimieren. Weitere Einzelheiten kann ich noch nicht verraten, aber wir werden bald ein paar interessante Dinge anzukündigen haben.
Bösartige QR-Codes, die per E-Mail versendet werden, eignen sich sehr gut, um Spam-Filter zu umgehen.
Unsichere Websites und Phishing-Mails in Verbindung mit Black Friday können kauffreudigen Konsumenten zum Verhängnis werden.
Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.
Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.
Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…
Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…