Schlüsselelement für eine Hochverfügbarkeitslösung im Strato-Rechenzentrum ist der Zugriff auf ein SAN-Storage-System mittels iSCSI. Für dieses „ProStorage iSCSI SAN“ genannte Produkt beginnt im Dezember eine Betaphase. Das SAN ist aus Sicherheitsgründen nur über das VLAN des Kunden erreichbar, siehe Bild 2. ProNet VLAN ist daher Voraussetzung für die Nutzung des SAN. Der gebuchte Platz auf dem SAN steht zusätzlich zu den serverlokalen, gespiegelten RAID1-Platten zur Verfügung.

Durch die Verwendung von iSCSI kann Strato die bestehende Netzwerkinfrastruktur in seinem Rechenzentrum nutzen und muss keine Fibre-Channel-Verkabelung aufbauen. So lassen sich die Kosten gering halten. Strato erlaubt die Nutzung des SAN bereits ab 1 GByte Speicherplatz. Wer bis zu 10 GByte bucht, zahlt 2,90 Euro pro GByte. Ab 100 GByte liegt der Preis bei 0,99 Euro pro Gigabyte, siehe Bild 3.

Mit einem SAN im Hintergrund lassen sich leicht Failover-Szenarien aufsetzen. Da heutzutage die Nutzung von Dateisystem-Clustering mittels iSCSI sowohl unter Linux als auch unter Windows kein Problem mehr ist, lassen sich auch Backend-Aktiv/Aktiv-Lastverteilungslösungen einrichten, beispielsweise mit Microsofts Cluster Shared Volumes oder dem Global File System unter Linux.

Bild 4 zeigt eine Beispielkonfiguration für ein Failover-System mit Loadbalancing. Für das Frontend-Loadbalancing bietet sich als einfache, aber effektive Lösung DNS-Round-Robin an. Die von Strato angebotene Cluster-IP-Adresse lässt sich nur auf genau einen Server routen und ist damit als alleiniges Instrument zum Loadbalancing nicht einsetzbar.

Wichtig ist die Überwachung aller Frontend-Server auf Applikationsebene, beispielsweise mittels Nagios. Wenn ein Frontend-Server funktionell oder von der Hardware her ausfällt, muss man sofort reagieren, da Clients, die durch DNS-Caching nach wie vor auf die IP-Adresse des betroffenen Servers geleitet werden, erst nach einem Time-out auf einen anderen Server verbinden.

Hier hilft die Strato-Cluster-IP, die man für jeden Frontend-Server benötigt. Ein solche Adresse lässt sich vorübergehend auf einen anderen Server umleiten. Rechnet man mit einem längeren Ausfall, kann man die IP-Adresse aus dem Round-Robin nehmen. Nach Ablauf der DNS-Cache-TTL ist die Last unter den verbleibenden Servern wieder gleich verteilt.

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ZDNet.de Redaktion

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