Durch Desktop-Virtualisierung Kosten und Aufwand senken

Stärkstes Motiv für die Client-Virtualisierung ist bei den von Centracon Befragten der Gewinn an Flexibilität. Bei einer vergleichbaren Erhebung vor zwei Jahren hatte noch das einfachere Desktop-Management die Rangliste der Vorteile angeführt, das aber für fast zwei Drittel immer noch mit ausschlaggebend ist. Drei von fünf Firmen hoffen zudem, Kostenersparnisse zu erzielen. Für etwas weniger als die Hälfte der Befragten ist höhere Sicherheit ein wichtiger Aspekt.

Nach Einschätzung des Centracon-Geschäftsführers Robert Gerhards wird die Technologie in der Praxis aber immer noch unter ihren Möglichkeiten bewertet. Der Grund dafür liege hauptsächlich darin, dass Virtualisierungstechnologien noch zu wenig aus der Perspektive der Business-Anforderungen betrachtet würden und eher als Problemlöser dienten. Notwendig sei aber ein breiterer Blickwinkel mit konsequenter Integration in die Gesamtorganisation. „Dann treten plötzlich Nutzenaspekte der Client-Virtualisierung zutage, die bei einem rein technologischen Fokus gar nicht erkennbar sind.“

Eine Zunahme des Interesses an Desktop-Virtualisierung sieht auch Falk Tettner, Executive Director des IT-Dienstleisters Cema AG : „Allein auf der ansonsten enttäuschenden Discuss & Discover haben wir an einem Tag vier Kundengespräche zum Thema Desktop-Virtualisierung geführt.“

Aktuell arbeitet Cema vor allem in den Branchen Behörden, Banken und Kliniken an Desktop-Virtualisierungsprojekten. Oliver Tuszik, CEO und Vorstandsvorsitzender von Computacenter, hat ähnliche Erfahrungen gemacht: „Gerade in Banken haben wir in letzter Zeit erfolgreiche Desktop-Virtualisierungsprojekte ausgerollt.“

„In EMEA gibt es aktuell schon mehr Desktop- als Server-Virtualisierungsprojekte“, sagt Jürgen Dick, Desktop-Experte bei VMware. „In Deutschland erfolgt ungefähr jede vierte Order im Desktopbereich.“ Ein großes Problem sieht Tuszik aber nach wie vor. Das ist aber weniger technischer als vielmehr organisatorischer Natur: Der Manager rügt die unflexible Lizenzpolitik von Microsoft und anderen großen Software-Firmen: „Es müsste möglich sein, beispielsweise 1000 Lizenzen an einem Tag und zehn an einem anderen zu nutzen. Aber so weit sind wir noch nicht.“


Für die Anwender sind laut einer Umfrage des Beratungshauses Centracon mehr Flexibilität, die einfachere Verwaltung der Clients und Kostenersparnisse 2009 die wichtigsten Beweggründe, sich mit Desktop-Virtualisierung zu beschäftigen (Grafik: Centracon)

Page: 1 2 3 4 5

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

1 Million Dollar: Apple zahlt Prämie für Hack seiner Apple Intelligence Server

Ein neues Bug-Bounty-Programm beschäftigt sich mit Apples Private Cloud Compute. Prämien gibt es unter für…

4 Tagen ago

Apple stopft 28 Sicherheitslöcher in iOS und iPadOS 18

Betroffen sind alle aktuell unterstützten Apple-Smartphones und -Tablets. Schwachstellen in iOS und iPadOS erlauben unter…

4 Tagen ago

Mandiant warnt vor Angriffen auf Zero-Day-Lücke in FortiManager-Appliances

Sie erlaubt Diebstahl von Daten. Bedrohungsakteure könnten FortiManager-Appliances kompromittieren, um Unternehmensumgebungen anzugreifen.

4 Tagen ago

Gartner: Halbleiterumsätze steigen 2025 voraussichtlich um 14 Prozent

Speicherchips und GPUs für KI-Server beflügeln das Wachstum. Die Nachfrage aus dem Automobil- und Industriesektor…

5 Tagen ago

Deutlicher Anstieg der Cyberangriffe auf deutsche Unternehmen

Hierzulande liegt das Wachstum im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum bei 78 Prozent. In Österreich…

6 Tagen ago

310 Mio. Euro: Irische Datenschutz- behörde verhängt Bußgeld gegen LinkedIn

Die Datenschützer kritisieren die Nutzung von Kundendaten für gezielte Werbung auf LinkedIn. Die Microsoft-Tochter muss…

1 Woche ago