Strato startet IPv6 für Dedicated Server

Strato hat nach eigenen Angaben als erster großer europäischer Webhoster das neue Internetprotokoll IPv6 ausgerollt. Ab sofort unterstützen alle HighQ- und Windows-Server der Telekom-Tochter sowie die zugehörige Infrastruktur zusätzlich zu IPv4 auch IPv6.

IPv6 soll zahlreiche Probleme des alten Internetprotokolls IPv4 lösen, beispielsweise die Adressknappheit. Schätzungen zufolge wird es ab 2011 keine neuen IPv4-Adressen mehr geben. Außerdem bietet das neue Protokoll integrierte Qualitätsmanagement- und Sicherheitsfunktionen.

Administratoren mit HighQ- und Windows-Servern von Strato können IPv6 ab sofort im Kundenservicebereich ohne Aufpreis aktivieren und verwalten. IPv4 bleibt standardmäßig weiterhin unverändert aktiv.

Strato bietet wahlweise IPv6-Basisunterstützung oder erweiterte IPv6-Funktionen an. Die Basisunterstützung umfasst eine IPv6-Adresse, die auf dem Server konfiguriert wird. Bei der erweiterten Unterstützung erhalten Kunden ein IPv6-Subnetz, dessen Adressen sie auf ihrem Server konfigurieren können. So lassen sich beispielsweise verschiedene Dienste wie Webserver, Mail oder FTP unter eigenen IPv6-Adressen betreiben.

„Administratoren sollten jetzt anfangen, sich an den alltäglichen Umgang mit IPv6 zu gewöhnen“, sagt Christian Müller, Vorstand der Strato Rechenzentrum AG. „So bleibt genug Zeit, vorhandene Applikationen ohne Zeitdruck IPv6-tauglich zu machen und alle IP-relevanten Bereiche wie Logging und Firewalls zu überarbeiten, bevor steigende Zugriffe via IPv6 eine hektische Implementierung nötig machen.“

Der Vorsitzende des deutschen IPv6-Rats und Leiter des Potsdamer Hasso-Plattner-Instituts, Christoph Meinel, hat die Ankündigung des Webhosters begrüßt, ab sofort das IPv6-Protokoll in großem Rahmen einzusetzen. Andere Anbieter würden dieses Signal sicher zum Anlass nehmen, ebenfalls bald die effizienteren Datenverkehrsregeln von IPv6 anzuwenden. Derzeit kommt das Protokoll, das etwa 340 Sextillionen IP-Adressen für Netzanschlüsse bereitstellt, vor allem in den USA und in Asien zum Einsatz.

ZDNet.de Redaktion

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