Der neue DNS-Dienst von Google wird dem ein oder anderen Player im Internet nicht gefallen. Anwender haben eine einfache Möglichkeit, sich den Werbe-DNS-Servern von Providern wie Kabel Deutschland oder T-Online zu entziehen.

Wenig begeistert dürften auch Politiker sein, die eine Zensur nach dem Internetzensurgesetz oder auch darüber hinaus befürworten, etwa Moorhuhn und andere "Killerspiele". Wenn das Thema in einem knappen Jahr wieder auf dem Tisch liegt, wird der eine oder andere Politiker möglicherweise begreifen, dass Google der Zensur durch das BKA einen Strich durch die Rechnung macht.

Von der technischen Seite her gibt es am Google-DNS-Service nichts auszusetzen. ZDNet-Tests ergeben, dass alle Standards eingehalten werden. Eine Geschwindigkeitssteigerung, wie es Google verspricht, dürfte sich im Regelfall nicht erzielen lassen. Diese Diskussion ist jedoch relativ akademisch. Die Geschwindigkeit beim Auflösen von DNS-Namen stellt praktisch kein Problem dar – ganz gleich, ob man die DNS-Server des Providers, von Google oder von unabhängigen Anbietern nutzt.

Bei der Verwendung der Google-DNS-Server muss man sich jedoch im Klaren darüber sein, dass nicht nur das Surfverhalten, sondern auch die Nutzung anderer Dienste im Internet von Google statistisch ausgewertet wird.

Wer die DNS-Server seines Providers nutzt, sollte sich bewusst sein, dass es durchaus möglich ist, dass der Provider noch weitaus mehr Daten sammelt als Google. Die Datensammelwut eines Providers lässt sich durch Nutzung von anderen DNS-Servern jedoch nicht wirklich umgehen. Provider haben die Möglichkeit, den Verkehr direkt auf IP-Ebene auszuwerten.

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ZDNet.de Redaktion

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