Facebook-Nutzer machen ihre Daten aus freien Stücken öffentlich – und zwar zu leicht und zu viele, wie Sophos Australien in einer Studie behauptet. In Versuchen des Sicherheitsspezialisten akzeptierten 41 bis 46 von 100 Versuchspersonen Freundschaftsanfragen auf dem Social Network, ohne den Gegenüber zu kennen – schließlich handelte es sich um zwei falsche Identitäten, die Sophos angelegt hatte.
Sophos konnte zudem 89 Prozent der Geburtsdaten seiner „neuen Freunde“ einsehen, sämtliche E-Mail-Adressen und viele andere persönliche Daten, darunter die besuchten Schulen. Die Hälfte der Nutzer gab Freunden ihre Heimatstadt oder sogar den Stadtteil preis. Manche erwähnten Verwandte und Freunde.
Ihren Arbeitsplatz beziehungsweise Schule verraten junge Nutzer eher als ältere. „Beide Gruppen gehen sehr freizügig mit ihren Mail-Adressen und ihren Geburtsdaten um“, heißt es in einem Blogeintrag bei Sophos. „Das ist besorgniserregend, denn diese Daten sind ein hervorragender Ausgangspunkt für Trickbetrüger.“ Vor zehn Jahren hätte ein Privatdetektiv oder Identitätsdieb mehrere Wochen gebraucht, um an diese Informationen zu kommen. „Viele Social Networker präsentieren heute ihre Lebensgeschichte auf dem Silbertablett.“
Vergangene Woche hatte Facebook-CEO Mark Zuckerberg die Anwender aufgefordert, neue Werkzeuge zum Schutz der Privatsphäre zu nutzen. Jüngst wurde zudem ein Beirat für Sicherheitsfragen eingerichtet. Im Rahmen monatlicher Treffen soll das Gremium das Social Network beraten und bei der Erstellung einer Online-Bibliothek mit Materialien für Lehrende, Eltern und Jugendliche unterstützen.
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