Als erster großer Hersteller von mechanischen Festplatten steigt Seagate in den Markt für Solid State Drives (SSD) ein. Das „Pulsar“ ist für den lukrativen Servermarkt bestimmt, den bisher Intel, Micron, Samsung und STEC dominieren. Es soll insbesondere in Bladeservern Verwendung finden.
Anders als im Serversegment üblich, verfügt das SSD-Modell über eine 3-GBit/s-SATA-Schnittstelle und ist in Kapazitäten von 50, 100 und 200 GByte erhältlich. Typischerweise erfolgt die Storageanbindung in diesem Segment über Serial Attached SCSI (SAS).
Als Flashbausteine kommen Single-Level-Cells zum Einsatz – die derzeit leistungsfähigste, aber auch teuerste Technik im SSD-Segment. Zum verwendeten Controller, der die Performance einer SSD stark beeinflusst, machte Seagate keine Angaben.
Die Pulsar unterstützt das in Windows 7 und Windows Server 2008 R2 integrierte TRIM-Kommando, das für eine kontinuierlich hohe Performance sorgt. Ohne TRIM-Support müssen SSDs beschriebene Zellen, die vom Betriebssystem als frei markiert sind, erst löschen, um sie erneut beschreiben zu können. Dieser Vorgang lässt die Performance von SSDs nach einiger Nutzungszeit teilweise stark einbrechen.
Während SSDs deutlich weniger Kapazität pro Dollar Anschaffungspreis als Festplatten bieten, rechnet Seagate vor, dass sich der Kauf aufgrund der Geschwindigkeit lohnt. „Was die Relation von Preis und Operationen pro Sekunde angeht, ist Pulsar Festplatten klar überlegen“, sagt Seagate-Manager Rich Vignes. „Input output operations per second“ (IOPS) gelten als entscheidender Wert von Server-SSDs.
Laut Hersteller liefert Pulsar bis zu 30.000 IOPS beim Lesen und 25.000 IOPS beim Schreiben sowie eine sequenzielle Leserate von 240 MByte/s und 200 MByte/s Schreibrate. Die Annualized Failure Rate (AFR) beträgt 0,44 Prozent.
„Der Eintritt des weltgrößten Festplattenherstellers in den SSD-Markt zeigt, wie wichtig diese Technologie für Computing geworden ist“, sagt Gregory Wong, Präsident des Beratungshauses Forward Insights, das einen Schwerpunkt auf die Beobachtung des SSD-Markts legt. Gartner schätzt, dass sich 2010 das Wachstum an verkauften Server-SSDs verdoppelt und der Umsatz eine Milliarde Dollar übersteigt.
Seagate hat Vorabexemplare von Pulsar schon im September an OEM-Partner ausgeliefert. Das Laufwerk kommt mit einer eingeschränkten Fünfjahresgarantie. Preise nennt Seagate nicht – das wolle man Partnern überlassen, die auf Basis der SSDs Komplettsysteme bauten, heißt es in einer Pressemitteilung.
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