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Gescheiterte Technologien der vergangenen zehn Jahre

Microsoft Smart Display

Microsofts Smart Display wurde Anfang 2002 von Bill Gates auf der Comdex angekündigt, kam Anfang 2003 auf den Markt und wurde im Dezember desselben Jahres bereits wieder abgekündigt. Das Smart Display (Codename „Mira“) sollte als drahtloser Monitor von seiner Basisstation abgenommen und als Tablet-PC verwendet werden können (der jedoch unglücklicherweise mit dem Desktop-Computer gekoppelt sein musste). Es selbst war relativ unintelligent, schwerfällig und fehleranfällig. Außerdem störte die damals verfügbare, vergleichsweise langsame 802.11b-Drahtlosverbindung.

Nokia N-Gage

Der N-Gage-Launch sticht als bemerkenswertes Debakel aus der Technologiegeschichte hervor. Das erste Gerät – eine Kombination aus Spielkonsole und Telefon – war so konzipiert, dass es zum Sprechen mit der Gehäuseseite am Kopf gehalten werden musste. Der ZDNet-Tester nannte das damals „unpraktische Anruffunktion„. Sie inspirierte eine ganze Reihe von Parodien. Außerdem geriet die Anzeigenkampagne in Großbritannien zu einer ausgewachsenen PR-Katastrophe. Das klassische N-Gage wurde vom N-Gage QD (im Bild) abgelöst, mit dem man endlich vernünftig telefonieren konnte. Die N-Gage-Plattform besteht übrigens als „N-Gage 2.0“ weiter und bietet Spiele für eine Reihe von Nokia-Handys an.


Bill Gates bei der Vorstellung von Microsofts Portfolio für die „Smart Personal Objects Technology“, zu dem neben Uhren auch Küchengeräte gehörten (Bild: Microsoft).

Smart Personal Objects Technology von Microsoft

Die zur CES 2003 angekündigt Microsoft SPOT Smart Watch kam 2004 auf den Markt. Ihr wurden Informationsbruchstücke – etwa zum Wetter – über Radiofrequenzen zugespielt. SPOT stand für „Smart Personal Objects Technology“. Aber auch, als Microsoft und seine Hardwarepartner Größe und Kosten der Geräte reduzierten sowie die Grundversion von MSN Direct kostenlos dazu abgaben, schafften es die Geräte nicht, eine ausreichende Marktnische zu besetzen.

Universal Media Disc

Die Universal Media Disc (UMD) ist ein 1,8 GByte fassendes optisches Speichermedium – und wieder mal eine Idee von Sony. Sie ähnelt einer Mini-CD oder -DVD und scheint auf den ersten Blick eine tolle Sache zu sein. Sie stieß aber schon kurz nach der Markteinführung auf große Hürden. Das fing schon damit an, dass sie bei Spielen lange Ladezeiten verursachte und Filme auf UMD viel zu teuer waren. Zwar steht Sony offiziell noch zur UMD, aber die kommende PSP Go unterstützt das Format nicht mehr. Das bedeutet wahrscheinlich, dass Sony UMD in den kommenden Jahren nach und nach vom Markt verschwinden lässt.

SED-Technologie für Flachbildschirme

SED (Surface-Conduction Electron-Emitter Display) sollte besser als Plasma- und LCD-Technologie sein, insbesondere tieferes Schwarz, tollere Farben und höhere Kontraste bieten sowie weniger Energie benötigen. 2004 gründeten Canon und Toshiba ein Joint Venture zur gemeinsamen Entwicklung, erste SED-Fernseher sollten – allerdings zu sehr hohen Preisen – bereits 2007 erscheinen. Dann kam Canon aber ein Patentstreit dazwischen, und der Hersteller legte die Technologie – auch angesichts der stotternden Wirtschaft – 2008 auf Eis. Vielleicht ist SED also noch nicht tot – es schläft aber zumindest ganz fest.

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ZDNet.de Redaktion

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