Die Sprachqualität ist recht gut. Hin und wieder nehmen Gesprächspartner bei Telefonaten einen Hall wahr, als ob der Sprecher in einem gefliesten Raum säße, aber das stört kaum. Im Großen und Ganzen gibt es an der Übertragungsqualität nichts zu bekritteln.

Motorola verspricht mit dem Milestone und seinem 1400-mAh-Lithium-Ionen-Akku eine Gesprächszeit von bis zu 6 Stunden im GSM-Netz. Im Standby soll es bis zu 11 Tage durchhalten. Beim ersten Test schafft das Smartphone bei einer moderaten Nutzung von WLAN, Bluetooth, GPS und Mediaplayer gut über zwei Tage. Der Wert muss allerdings noch verifiziert werden. Sobald alle Tests durchgelaufen sind, werden die Ergebnisse nachgetragen.

Die Fotoqualität geht in Ordnung, reißt aber nicht vom Hocker. Das gleiche gilt für Videos. Die Farben der Fotos sehen relativ natürlich aus, aber öfters gibt es Bildrauschen. Es gelingen nicht immer gute Aufnahmen – unter Umständen muss man mehrere Anläufe nehmen – vorausgesetzt, das Motiv hält still. Auffällig ist die lange Speicherzeit, die sich das Mobiltelefon gönnt. Es kann schon mal fünf bis sechs Sekunden dauern, bis das Bild im Speicher ist und ein neues Motiv geknipst werden kann. Wer bei seinem Handy viel Wert auf Fotografie legt, sollte sich das Sony Ericsson Satio mit 12-Megapixel-Kamera ansehen.

Beim Surfen mit dem Android-2.0-Handy gibt es nichts zu meckern. Das funktioniert sehr gut und flüssig. Auch das Zoomen mit zwei Fingern klappt hervorragend, und wer wieder die Startgröße will, tippt zweimal auf das Display, schon springt die Anzeige zurück. Die Verwaltung der Bookmarks ist übersichtlich und selbsterklärend, so wie der gesamte Browser. Auffällig ist, dass beim Surfen, auf der Rückseite das obere Drittel des Handys sehr warm wird. Kein Grund zur Beunruhigung: Hier sitzt die CPU und zeigt, dass sie gerade viel rechnet.

Der Musikplayer überzeugt nicht ganz, auch wenn er akzeptabel ist. Er bringt zu wenig Bässe und lässt sich nicht per Equalizer einstellen. Dafür brilliert das Android-Handy bei Videos. Sie werden in hervorragender Qualität abgespielt. Das Telefon kennt die Formate H.263, H.264, MPG4 und WMV.

Bei der Benutzerführung muss sich das Motorola-Handy mit dem HTC Hero messen lassen. HTC hat nämlich mit der Oberfläche Sense die Messlatte hoch gelegt. Ein Beispiel: Aus den Kontakten heraus kann man beim Hero die Fotofunktion öffnen und ein Bild einer Person machen, das sofort hinzugefügt wird. Beim Milestone fehlt eine solche Funktion. Trotzdem lässt sich die Nutzeroberfläche intuitiv bedienen und schreit geradezu danach, individuell eingerichtet zu werden. Insgesamt verstecken sich die Änderung von Android 2.0 eher im Hintergrund. Es ist aber trotzdem eine Weiterentwicklung beziehungsweise Verbesserung des Betriebssystems.

Die Tastatur lässt sich gut bedienen, wenn auch nicht so angenehm wie beim Nokia E71 oder dem BlackBerry Bold. Die Tasten liegen zu eng beieinander, und die oberste Reihe grenzt zu knapp ans Display – man stößt beim Tippen mit dem Daumen oft störend an den oberen Slider.

Fazit

Schon allein wegen des Gewichts darf man das Milestone als anständiges Stück Hardware bezeichnen. Das Gehäuse ist robust, auch wenn nur eine Kunststoffscheibe das brillante Display schützt. Bei der Ausstattung des Android-2.0-Handys wäre Kritik unangemessen. Doch der Nutzeroberfläche hätten die Amerikaner noch ein paar Features verpassen können. Der Musikplayer und die Kamera sind zwar gut, gehören aber nicht zu den Top-Performern. Trotzdem: Wer auf der Suche nach einem Android-Gerät mit QWERTZ-Tastatur und Touchscreen ist, muss sich das Milestone anschauen.

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ZDNet.de Redaktion

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