Gartner hat seine Jahresprognose für den weltweiten Handymarkt angehoben. Mit 1,214 Milliarden Mobiltelefonen soll die Branche 2009 0,67 Prozent weniger Geräte an Endkunden verkaufen als im Vorjahr. Im September hatte das Marktforschungsunternehmen noch ein Minus von 3,7 Prozent vorausgesagt.
Smartphones erreichen 2009 einen Marktanteil von 14 Prozent, was einem Plus von 23,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Bis 2013 soll das Wachstum sogar 38 Prozent erreichen. Gartner befürchtet, dass die Bündelung von hochwertigen Multifunktionshandys mit teuren Flatrate-Tarifen diese Entwicklung negativ beeinflussen wird, weil dadurch die Akzeptanz bei Verbrauchern sinke. Der Durchschnittspreis für Smartphones soll im nächsten Jahr um drei Prozent zurückgehen.
Darüber hinaus erwartet Gartner, dass immer mehr Mobiltelefone über Vertriebswege verkauft werden, die nicht vom Hersteller autorisiert sind. Dieses Phänomen des sogenannten grauen Markts sei zwar nicht neu, aber es betreffe nicht mehr nur asiatische Länder. Laut Gartner-Analystin Carolina Milanesi breitet sich der graue Markt zunehmend auch in Osteuropa, dem Mittleren Osten und Lateinamerika aus.
Für 2010 rechnet Gartner mit einer Steigerung der Verkaufszahlen um neun Prozent. „Die Zeiten eines 20-Prozent-Wachstums sind vorbei, da die Märkte in den Industrieländern gesättigt sind und Zuwächse nur noch aus den Entwicklungsländern kommen“, so Milanesi. Zudem werde es immer schwieriger für die Hersteller, ihre Margen zu erhalten, da sich der Abwärtstrend bei den Durchschnittspreisen fortsetze. „Software, Dienste und Inhalte sind ein größerer Wachstumsmotor als Hardware. Traditionelle Handyhersteller müssen sich neu erfinden, um ihre Position im Markt behaupten zu können.“
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