Die Federal Trade Commission (FTC) hat eine Kartellklage gegen Intel eingereicht. Die Behörde wirft dem Chiphersteller vor, seine Marktmacht missbraucht zu haben, um den Wettbewerb zu unterdrücken und das eigene Monopol zu stärken.
Die Behörde ist der Ansicht, dass der Chiphersteller mit einer Kombination aus Drohungen und Vergünstigungen Computerhersteller wie Dell, Hewlett-Packard und IBM dazu gebracht hat, keine Prozessoren seiner Mitbewerber zu kaufen. Zudem rechnet die Behörde damit, dass Intel diese Strategie auch auf dem Markt für Grafikprozessoren anwenden wird. Der Chiphersteller versuche, möglichen Wettbewerb durch Anbieter wie Nvidia zu verhindern.
In der der Klageschrift heißt es weiter, dass Intel seinen Compiler überarbeitet habe, um die Leistung der Chips seiner Rivalen zu reduzieren. Seinen Kunden habe Intel erklärt, dass Software mit Intel-Prozessoren eine bessere Performance erreiche als mit den CPUs der Konkurrenz.
Nach Ansicht von Richard A. Feinstein, Direktor der Abteilung für Wettbewerbsrecht bei der FTC, hat Intel vorsätzlich gehandelt. „Intel hat die Prinzipien des Fair Play und die Gesetze, die den Wettbewerb schützen, mit Füßen getreten.“ Mit der Klage wolle die FTC den Schaden eingrenzen, den Intel dem freien Markt, neuen Innovationen und den Verbrauchern zugefügt habe.
Intel weist die Vorwürfe der FTC zurück. „Wir haben uns fair und im Rahmen der Gesetze dem Wettbewerb gestellt.“ Die Klageschrift beinhalte in weiten Teilen Anschuldigungen, die die Behörde erst in der letzten Minute hinzugefügt und nicht überprüft habe. Außerdem basiere sie nicht auf gültigen Gesetzen. Die FTC beabsichtige stattdessen, neue Richtlinien einzuführen, um das Geschäftsgebaren von Unternehmen regulieren zu können.
Im Juni hatte die FTC nach informellen Voruntersuchungen ein offizielles Kartellverfahren gegen Intel eingeleitet. In Europa verhängten Wettbewerbshüter wegen ähnlicher Kartellvergehen eine Rekordstrafe von 1,06 Milliarden Euro gegen Intel, gegen die der Chiphersteller derzeit gerichtlich vorgeht. Einen Rechtsstreit mit AMD, in dem es ebenfalls um rechtswidrige Geschäftspraktiken ging, legte Intel im November gegen Zahlung von 1,25 Milliarden Dollar an seinen Konkurrenten bei.
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