ZDNet: Der Begriff „Nachhaltigkeit“ ist – nicht zuletzt aufgrund der Gespräche auf der Klimakonferenz in Kopenhagen – derzeit in aller Munde. Sie bemühen ihn in Gesprächen und bei Vorträgen schon länger. Was verstehen Sie darunter?
Duarte: Früher war der Begriff Nachhaltigkeit sehr eng mit Green-IT und Ökologie verbunden. Es war für die einen eine Modeerscheinung, für die anderen, die die Welt verbessern wollten, eine Leidenschaft. Das hat sich geändert. Für mich heißt Nachhaltigkeit heute, so zu wirtschaften, dass man auch morgen noch im Geschäft ist.
ZDNet: Was muss man sich darunter genau vorstellen? Können Sie ein paar Beispiele geben?
Duarte: Einerseits geht es darum, die Regeln und Rahmenbedingungen einzuhalten. Stichwort: „Compliance„. Andererseits ist es natürlich wichtig, mit allem, was gemeinhin als „Ressourcen“ bezeichnet wird, bewusst umzugehen. Dazu gehören Energie und Rohstoffe ebenso wie die Mitarbeiter.
In Westeuropa sind sich die meisten Firmen meiner Ansicht nach dessen schon bewusst. Man sieht das daran, dass Technologie und Software bereits vehement eingesetzt werden, um diese Ziele zu erreichen. In den vergangenen 15 Monaten, während der Krise, waren zwar viele Firmen zurückhaltend mit Investitionen, aber das wird sich ändern, denn „Nachhaltigkeit“ bietet auch ganz neue Möglichkeiten, um ein Unternehmen besser aufzustellen und im Wettbewerb zu bestehen.
ZDNet: Welche Möglichkeiten sind das aus Sicht des CEO eines Technologieunternehmens wie SAP?
Duarte: Wer den Aspekt „Compliance“ vernachlässigt, muss künftig mit Strafzahlungen und Auflagen rechnen. Das Geld könnte besser verwendet werden. Wer sparsam mit Ressourcen, etwa Energie, umgeht, spart ebenfalls viel Geld ein – ohne dadurch Abstriche machen zu müssen. Ein CEO ist dafür zuständig, dass das Unternehmen profitabel wirtschaftet, und zwar heute, morgen und auch übermorgen. Für ihn ist „Green“ – so wünschenswert das auch sein mag – eigentlich nur ein Nebenprodukt.
ZDNet: In den USA schlägt die Begeisterung in Bezug auf Green-IT ja hohe Wellen, in Deutschland scheint dagegen schon eine gewisse Abnutzung des Begriffs eingetreten zu sein.
Duarte: Die Hardware-Anbieter haben das Thema aufgebracht. Sie versprachen, mit neuen Produkten und Technologien den Stromverbrauch zu senken. Das ist im Rechenzentrum zwar komplizierter, aber letztendlich nicht wesentlich anders als bei einem Kühlschrank, wo Käufer heute ja auch darauf achten, ein stromsparendes Modell zu kaufen.
Green-IT hört damit vielleicht schon auf, Nachhaltigkeit jedoch nicht. Denn bei Nachhaltigkeit geht es um viel mehr. Stellen Sie sich nur einmal die Kosten vor, die durch den Rückruf von Spielzeug mit gesundheitsgefährdenden Inhaltsstoffen dieses Jahr in den USA entstanden. Oder was eine Rückrufaktion einen Autohersteller an Geld und Renommee kostet. Und malen Sie sich einmal den Aufwand aus, der betrieben werden muss, um herauszufinden, wo der Fehler entstanden ist. Wer eine funktionierende und mit Hilfe von Software – etwa von SAP – durchgehend integrierte Supply-Chain hat, tut sich da wesentlich leichter.
ZDNet: Die Kosten für Wartung und Support von Software scheinen manche Firmen inzwischen auch als Bestandteil nachhaltigen Wirtschaftens zu sehen. Zumindest reißt die Diskussion darüber in Deutschland nicht ab.
Duarte: Im Großen und Ganzen gesehen wird SAPs Supportmodell breit akzeptiert. Deutschland und Österreich stellen jedoch einen Sonderfall dar. Wir arbeiten ja mit den Nutzervereinigungen daran, mittels KPIs den Nutzen des von uns favorisierten Supportmodells zu belegen. Die ersten Ergebnisse zeigen einen klaren Mehrwert für die bisher beteiligten Kunden auf. Außerdem wurde eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die den Dialog mit Kunden und Anwendervereinigungen fortsetzen und erweitern soll, um so den Mehrwert aller SAP-Supportangebote für die Kunden zu steigern. Offizielle Ergebnisse werden wir Anfang 2010 vorlegen und dann auch danach entscheiden. Bis dahin ist zu dem Thema alles gesagt.
ZDNet: Von SAP haben die Anwender in den vergangenen Wochen einige etwas unklare Aussagen über „neue Wege des Verkaufs von SAP-Software“ gehört . Können Sie etwas Licht in die Sache bringen?
Duarte: Dazu muss ich etwas ausholen. Einiges ändert sich nicht. Dazu gehören etwa permanente Innovation oder der Wunsch, mit dem vorhandenen noch mehr zu erreichen. Anderes ändert sich dagegen derzeit gerade. Beispielsweise wollen Firmen kaum noch große, langfristige Projekte anstoßen, sondern eher fragmentarisch investieren. Und sie müssen mit dem inzwischen enormen Sparzwang zurechtkommen. Darauf haben wir uns eingestellt. Wir werden mehr Software in Subskriptionsmodellen anbieten und unseren Kunden generell mehr Auswahl anbieten, wie sie Software von uns beziehen können. Für den Großteil der Kunden wird sich nichts ändern. Sie können mit uns nach wie vor so Geschäfte machen, wie sie es gewohnt sind.
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