Advanced Technology Investment Company (ATIC) hat die im September angekündigte Übernahme von Chartered Semiconductor abgeschlossen. Als letzte erforderliche Zustimmung war vergangenen Freitag die von Kartellwächtern in Singapur eingegangen. Die Aktionäre von Chartered hatten schon letzten Monat zugestimmt. Chartered wird ab 28. Dezember nicht mehr am Nasdaq, ab 29. Dezember auch nicht mehr an der Börse von Singapur gehandelt.
„Nachdem wir den Zustimmungsprozess hinter uns haben, können wir uns nun darauf konzentrieren, zwei große Unternehmen zusammenzuführen – Chartered und Globalfoundries“, kommentierte ATIC-CEO Ibrahim Ajami. ATIC ist seit März 2009 Mehrheitsaktionär von Globalfoundries, des ehemaligen Fertigungsbereichs von AMD.
ATIC ist die High-Tech-Investmentgesellschaft des Emirats Abu Dhabi. Sein Gebot (PDF) für Chartered belief sich auf 1,8 Milliarden Dollar. Rechnet man Schulden und andere Verpflichtungen dazu, die ATIC übernommen hat, beläuft sich das Volumen der Transaktion sogar auf 3,9 Milliarden Dollar.
Chartered besitzt sechs Produktionsanlagen, alle in Singapur. Mit rund 5500 Mitarbeitern erzielte das Unternehmen 2008 einen Umsatz von rund 1,7 Milliarden Dollar. Es unterhält seit 2002 eine Entwicklungsallianz mit IBM und arbeiten eng mit Samsung zusammen. Außerdem bestehen Partnerschaften mit Infineon, ST Microelectronics, Toshiba, NEC und Globalfoundries.
Globalfoundries besitzt Produktionskapazitäten in Dresden und hat im Herbst mit dem Bau eines Werks im US-Bundesstaat New York begonnen. Das Unternehmen will sich auf die Produktion von Chips mit Strukturbreiten von 32 und 28 Nanometern konzentrieren. Dresden soll bereits im nächsten Jahr 32-Nanometer-Prozessoren fertigen, New York ab 2012.
Gartner hatte vergangene Woche einen Rückgang des Halbleitermarkts um 11,4 Prozent oder 29 Milliarden Dollar gegenüber 2008 vorhergesagt. Der Umsatz soll sich bis Jahresende auf 226 Milliarden Dollar summieren.
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