Der ARD-Vorsitzende und SWR-Intendant Peter Boudgoust hat in einem Interview mit der Deutschen Presse Agentur (DPA) die für das erste Quartal 2010 geplante Tagesschau-Applikation für das iPhone verteidigt. Der Vorwurf der „Wettbewerbsverzerrung“ sei völlig unverständlich.
Die Inhalte von tagesschau.de seien bereits seit Jahren für Handys und Smartphones mobil verfügbar, so Boudgoust. Warum das mit einer „simplen Software“ für das iPhone nicht möglich sein solle, „verstehe, wer will“. Auch die Regeln des Rundfunkstaatsvertrages würden eingehalten.
Die ARD muss sich nach Meinung des Vorsitzenden verstärkt an junge Menschen richten. Diese erreiche man weniger über Radio und Fernsehen, sondern über Laptops und Handys. Man habe die Lektion gelernt, dass man die Leute da erreichen muss, wo sie zu Hause sind, und das sei bei den Jüngeren das Netz. Die öffentlich-rechtlichen Sender wollen deshalb in Zukunft auch stärker in sozialen Netzwerken aktiv sein.
Kritik an der kostenlosen Tagesschau-Applikation kam unter anderem von Kulturstaatsminister Bernd Naumann, dem Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) und dem Steuerzahlerbund. Einige Verlage hatten erst Anfang Dezember eigene kostenpflichtige Angebote für das iPhone angekündigt.
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